Der kürzlich angekündigte Stellenabbau im
Festnetzbereich der
Telekom Austria
nimmt konkrete Formen an und
sorgt für eine Zwist zwischen beamteten Mitarbeitern und
Leasingkräften. orf.on zitiert heute aus einem Mail des Vorstandes an
Führungskräfte, wonach es für das 2. Quartal 2008 keine Bestellung
von Leasingkräften geben soll. Alle Leasingkräfte, die nicht im
unmittelbaren Kundenkontakt stehen, sollen bis Mitte Mai ihren
Einsatz für die Telekom beenden. Die Rede ist von rund 1.000
betroffenen Personen.
Im Zweifelsfall
Telekom-Betriebsrat Michael Kolek meinte heute auf APA-Anfrage,
konkrete Pläne kenne er keine, aber es sei auch im Interesse des
Betriebsrates, dass im Zweifelsfall Leasingkräfte statt fixe
Mitarbeiter abgebaut werden. Dies stößt dem Bericht zufolge den
betroffenen Leasingarbeitern sauer auf, die von einer reinen
"Beamtengewerkschaft" sprechen. Im Festnetzbereich arbeiten rund
9.700 TA-Mitarbeiter.
Erst kürzlich hatte die börsenotierte Telekom eine Kostensenkung
um 10 Prozent angekündigt. Konkret sollen heuer die Ausgaben um 30
bis 40 Mio. Euro, 2009 um weitere 60 bis 70 Mio. Euro reduziert
werden. Dem Vernehmen nach schlägt die Unternehmensberatung McKinsey
vor, dass 65 Prozent davon aus dem Personalbereich kommen sollen. Da
nach früheren Frühpensionierungs-Wellen immer noch 65 Prozent Beamte
sind, die nicht gekündigt werden können, bemüht sich die Telekom
derzeit um eine Lockerung des Beamtendienstrechts. Kolek hält das für
ausgeschlossen.
Gewinnrückgang
Die Telekom musste bei ihrer Bilanzpressekonferenz Ende Februar
einen Gewinnrückgang bekannt geben. Grund dafür waren niedrigere
Erträge in Österreich und Finanzierungskosten für die Expansion in
Weißrussland, Serbien und Mazedonien. Dennoch will die Telekom für
2007 eine unveränderte Dividende von 75 Cent je Aktie ausbezahlen.
Heuer sollen die Gewinne wieder steigen. die Börse reagierte
empfindlich und schickte die TA-Aktie daraufhin auf Talfahrt. Die
Telekom verlor dadurch innerhalb einer Woche 1,5 Mrd. Euro an
Börsewert. (APA)