Der zweite Film der dreiteiligen ORF-Serie rund um das "Anschluss"-Gedenken will das Schicksal jener 130.000 Österreicher ins Gedächtnis rufen, die durch Verfolgung des NS-Regimes in die Welt getrieben wurden. Jene, die es noch vor dem Auswanderungsstopp im Oktober 1941 schafften. Danach hat man "vorgezogen, sie zu töten", um es mit Sensels Worten über seine Familie zu sagen.
Neben Sensel erzählen noch drei Überlebende von ihrer österreichischen Kindheit, von der Dramatik der Flucht und von der Schwierigkeit, eine neue Existenz in der Fremde aufzubauen: Lieselotte Laub, die als 12-Jährige ohne ihre Eltern nach Palästina, in ein neues Kriegsgebiet, kam; Doris Ehrenstein, die mit ihrer Mutter über Frankreich und England nach Südafrika, ins Land der Apartheid kam; und Harry Weil aus Hohenems, der als Achtjähriger mit seinen Eltern in die USA emigrierte, sich nach eigenem Bekunden recht leicht ins neue Leben fügte, von einer Pferdefarm lebte und sich - gemeinsam mit seinem Sohn - den österreichischen Wappenadler auf die Schulter tätowieren ließ.