Wenn immer mehr Menschen alleine wohnen und Leben und Arbeit immer flexibler gestalten, dann stellt dies neue Herausforderungen an den modernen Wohnbau. Immer mehr, immer kleinere Wohnformen werden benötigt.

"deLux"

Bild: TU Graz

18 Architektur-Studierende der TU Graz erarbeiteten deshalb unter der Leitung von Peter Schreibmayer (Institut für Architekturtechnologie) ein Semester lang Ideen, wie sich Wohnraum möglichst weit minimieren lässt, aber dennoch alle für modernes Wohnen notwendigen Funktionen erfüllt und zugleich lebenswert bleibt. Diese "Minimalwohnobjekte" sollen Platz für bis zu zwei erwachsene Personen bieten.

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Bild: TU Graz

Heraus kamen drei Prototypen für das "Wohnen der Zukunft", die zehn Tage lang am Grazer Mariahilferplatz im Maßstab eins zu eins zu besichtigen waren. "one2one" heißt das Projekt folgerichtig, und dass in dessen Rahmen nicht nur geplant, sondern auch gebaut wurde, ist die Besonderheit.

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Foto: TU Graz

"Die Studierenden entwerfen die Projekte nicht nur, sie führen sie auch zu Ende. Das Projekt bewegt sich damit deutlich über die sonst übliche Planungsphase hinaus, indem es Bauen erlebbar macht und damit eine entscheidende Brücke in die Praxis schlägt", erklärt TU-Rektor Hans Sünkel in einer Aussendung.

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Bild: TU Graz

Die Prototypen entstehen im öffentlichen Raum und werden damit zumindest für einige Tage Bestandteil des städtischen Lebens in Graz. "Unsere Studierenden stellen so ihre Kreativität und Leistungsbereitschaft öffentlich unter Beweis", so Rektor Sünkel über das Projekt, das in enger Kooperation mit der heimischen Baustoffindustrie durchgeführt wird.

"deLux"

Bild: TU Graz

Vorgabe an die Studierenden war, den verfügbaren Wohnraum auf einen unteren Extremwert zu reduzieren. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Wohnen zu minimieren, ohne jene Eigenschaften zu gefährden, die Wohnen zu einer existenziellen Lebensqualität machen", erläutert Schreibmayer, der mit seiner Idee auch den derzeit praktizierten Luxuswohnbau in Frage stellen möchte. "Wenn wir nicht bald passende Lösungen für minimiertes Wohnen finden, droht ein gewaltiges Wohnungsdefizit. Wohnungen für mehrere Millionen Menschen könnten fehlen."

"skin(g)span"

Bild: TU Graz

Gefragt waren unkonventionelle und innovative Lösungen, die zugleich rasch und kostengünstig umzusetzen sind. Die Studierenden arbeiteten in drei Teams, das Ergebnis sind die Projekte "deLux", "doka" und "skin(g)span".

"doka"

Bild: TU Graz

"deLux" ist als magisch schimmernder Wohnwürfel konzipiert, in dem die Grenzen zwischen Bauwerk und Möbel verschwimmen.

"deLux"

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Die Idee zu "doka" zeichnet sich durch die mögliche Mehrfachnutzung aus: Bewegliche Schiebeelemente verändern sowohl die Funktion als auch die Qualität des Raumes.

"doka"

Bild: TU Graz

Bei "skin(g)span" steht der Gedanke der "Vielfalt des Gemeinsamen" im Vordergrund: Mit einem einzigen modularen Element entsteht architektonische Vielfalt - vom freistehenden Einzelobjekt bis zur hoch verdichteten Wohnanlage. (red)

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