London - Durch puren Zufall ist einem niederländischen Amateur-Archäologen ein bedeutender Fund gelungen. Der Hobby-Forscher entdeckte mehrere frühsteinzeitliche Äxte in Meeressand, der vor der britischen Nordsee-Küste ausgebaggert wurde.

Die insgesamt 28 etwa 100.000 Jahre alten Steinwerkzeuge stammen aus einer Zeit, in der Großbritannien noch keine Insel war, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag.

Sie seien vermutlich von Mammut- Jägern benutzt worden, um Tiere zu schlachten. "Dieser spannende Fund kann uns helfen, mehr über die Geschichte der Region zu erfahren, die heute unter dem Meeresspiegel der Nordsee liegt", sagte Ian Oxley, Experte für Meeresarchäologie der britischen Kulturerbe-Organisation "English Heritage".

Bislang wenige Beweise

Es sei bekannt, dass Menschen in dem heute von der Nordsee überfluteten Bereich gelebt hätten, doch bisher habe es wenige Beweise gegeben, sagte Oxley. Die Äxte wurden von dem Amateur- Archäologen Jan Meulmeester in Kies gefunden, der etwa 13 Kilometer vor der ostenglischen Küste aus 25 Meter Tiefe ausgebaggert wurde.

Normalerweise suche Meulmeester Mammuth-Knochen und Fossilien in dem als Baumaterial verwendeten Meeresboden, der an einem niederländischen Kai zwischengelagert wird. Nachdem er auf die erste Axt gestoßen war, suchte er drei Monate weiter. Britische und holländische Wissenschaftler wollen die wertvollen Fund nun gemeinsam unter die Lupe nehmen. (APA/red)