Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) hat am Mittwoch den Anstieg der geringfügig Beschäftigten im Bundesland kritisiert. Mehr als 39.000 Personen würden über ein derartiges Arbeitsverhältnis verfügen, um fast 13 Prozent mehr als noch Anfang 2007, hieß es in einer Aussendung der AKNÖ. "Immer mehr Vollzeitarbeitsplätze werden durch Teilzeit und Geringfügigkeit ersetzt", Leidtragende seien vor allem Frauen.

1.000 Leute mit mehreren geringfügigen Jobs

Knapp 3.900 Personen würden diesen Jobs neben regulären Arbeitsverhältnissen nachgehen. Fast 1.000 Niederösterreicher würden sich mit mehreren geringfügigen Jobs über Wasser halten. Dies sei auch ein Hinweis, "dass in einigen Branchen die Löhne zu niedrig sind", so die AKNÖ.

"Spitzenreiterin" sei eine Frau mit neun geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Was vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen sei, werde für immer mehr Menschen zur Realität, hieß es seitens der AKNÖ. Auch 3.400 Pensionisten würden "nebenbei" geringfügig arbeiten, so die AKNÖ unter Berufung auf Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. Frauen seien sowohl bei Teilzeitjobs und geringfügig Beschäftigten in der Mehrheit.

Viele Verstöße gegen das Arbeitsrecht

"Wichtig ist auch, geringfügig Beschäftigte über ihre Rechte aufzuklären", sagte AKNÖ-Präsident Staudinger. Bei dieser Gruppe komme es zu besonders vielen Verstößen gegen das Arbeitsrecht. Geringfügig Beschäftigte würden etwa im Krankenstand gekündigt, Abfertigungszahlungen und Zuschläge bei Feiertagen ihnen ebenso verweigert werden. "Geringfügig Beschäftigte dürfen gegenüber Vollzeitbeschäftigten laut Gesetz nicht benachteiligt werden", meinte Staudinger. Ihnen stehe auch ein 13. und ein 14. Monatsgehalt zu, so der AKNÖ-Präsident. (APA)