Wie Hermes Ende vorigen Jahres mitteilte, habe man durch die Sendungsvolumina der drei Versandhändler das Ziel, 2008 rund 20 Prozent des österreichischen B2C-Paketmarktes abzudecken, bereits übertroffen und nahezu verdoppelt. Die Österreichische Post hatte nach dem Start von Hermes mit einem Verlust von 8 Millionen Paketen pro Jahr gerechnet. Ab 2009/2010 soll sich der Betriebsgewinn (EBIT) der Post AG dadurch um 20 bis 25 Mio. Euro reduzieren.
Gewinne in Sicht
Hermes hatte zum Start angekündigt, bereits im ersten Jahr einen Gewinn schreiben zu wollen. Zumindest bei der Werbung ging Hermes gleich in die Vollen: Galionsfigur wurde Ex-Formel 1-Weltmeister und Airline-Betreiber Niki Lauda. Lauda begründete sein Engagement damit, dass er es gewohnt sei, "erfolgreich gegen Monopolisten anzutreten". Er spielte damit auf seinen - inzwischen weit zurückliegenden - jahrelangen Streit mit der AUA an.
Marktzahlen hat auch primetime, Österreichs Express-Paketlogistiker mit Spezialservices wie Nachnahme, Identitätskontrolle und Kostenstellenbelieferung, geliefert. Im Geschäftsjahr 2007 wurden demnach um 17 Prozent mehr Pakete ausgeliefert. Die Paketmenge stieg von 2,16 Millionen auf 2,53 Millionen. Der Paketversand mit Identitätsprüfung des Empfängers wuchs um 79,8 Prozent.
Einstieg ins Briefgeschäft
Nach dem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts gegen einen Mindestlohn für Briefträger keimen bei Hermes wieder Hoffnungen für den Einstieg in den Briefmarkt. "Wir werden die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten und prüfen, ob die Rahmenbedingungen verlässlich genug sind," sagte Hermes-Chef Hanjo Schneider. Die gemeinsam mit der niederländischen TNT Post verfolgten Plänewaren im Dezember wegen des für allgemeinverbindlich erklärten Mindestlohns auf Eis gelegt worden.