Das Wissen über die Infektionsrisiken ist groß: 93 Prozent gaben Geschlechtsverkehr ohne Kondom als größte Gefahr an. Dann kam der Spritzentausch beim Drogenkonsum (85 Prozent), Bluttransfusionen (82 Prozent) und die Übertragung von HIV von der Mutter auf das Kind im Rahmen der Schwangerschaft (71 Prozent).
13 Prozent gaben fälschlicherweise noch immer "Insektenstiche", zwölf Prozent "Küssen", acht Prozent die Benutzung öffentlicher Toiletten, sechs Prozent das Zusammenwohnen mit einem HIV-Infizierten und je fünf Prozent Anhusten oder gemeinsames Essen als Gefahrenmoment an. Meinungsforscher Rudolf Bretschneider: "Das deutet auch die Angst vor sozialer Nähe mit HIV-Infizierten an."
Trotz des Wissens über Aids und HIV gibt es unter den Jugendlichen noch immer erhebliche Probleme im Umgang mit Betroffenen. "Es ist noch viel zu tun, vor allem wenn es um das erhebliche Diskriminierungspotenzial geht", erklärt der Meinungsforscher. 61 Prozent haben Angst vor einem Wangenkuss. 42 Prozent der Jugendlichen würden mit einer oder einem HIV-Infizierten nicht gemeinsam Essen gehen und 36 Prozent wurden mit einem betroffenen Freund nicht gemeinsam Computer spielen.