Salzburg - Nach dem Brandanschlag auf eine Salzburger Staatsanwältin am vergangenen Montagmorgen wird das Justizministerium die Sicherheitsrichtlinien für seine Gebäude verschärfen. Dazu sind derzeit Gespräche im Gang, sagt Ministeriumssprecher Thomas Geiblinger. Thema sind vor allem verschärfte Zugangskontrollen an den Eingängen - jedenfalls auch die Kontrolle von Flüssigkeiten etwa in Trinkflaschen. In einer solchen hatte der mutmaßliche Täter Brandbeschleuniger ins Justizgebäude geschmuggelt. Konkrete Ergebnisse seien aber erst nach einer Besprechung mit den Oberstaatsanwälten am Mittwoch zu erwarten, sagte Geiblinger dem Standard. Der Präsident des Salzburger Landesgerichts, Hans Rathgeb, brachte laut Salzburger Nachrichten auch die Möglichkeit ins Spiel, die Büros von Richtern und Staatsanwälten mit Codeschlössern und Kameras zu sichern.Der Verdächtige, ein psychisch erkrankter 27-jähriger Frühpensionist, hat noch am Montagnachmittag sieben weitere, teilweise fehlgeschlagene Anschläge gestanden. Auf dem Balkon seiner Wohnung fanden Polizisten einen halbvollen Benzinkanister, aus dem er die Flüssigkeit in Flaschen abgefüllt haben soll. Er habe sich "ungerecht behandelt gefühlt" und sich deshalb rächen wollen, sagt Ermittler Gerhard Waltl. Die erste Brandstiftung in der Nacht von 24. auf 25. Februar hatte sich gegen das Stadtpolizeikommando gerichtet, es folgten Anschläge auf Gebietskrankenkasse, Haus und Auto eines Oberarztes der Landesnervenklinik, die Klinik selbst, den Verein Pro Mente und auf ein Haus in der Salzburger Altstadt. Menschen sind dabei nie zu Schaden gekommen. (Markus Peherstorfer, DER STANDARD Printausgabe, 12.3.2008)