Der traditionsreiche Herrenausstatter Linnerth ist seinem Standort fast treu geblieben.

Foto: www.oreste.com

Seit 30 Jahren betreibt Dietlieb Georg Linnerth sein Modegeschäft am Lugeck.

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Wien – Ein bisschen sportlicher sei man geworden, sagt Dietlieb Georg Linnerth. "Ansonsten hat sich unser Sortiment aber nicht groß verändert." Der Schneidermeister führt seit über 30 Jahren ein Herrenausstattergeschäft am Lugeck. Jetzt ist das kleine Modegeschäft umgezogen: In das ehemalige Damenbekleidungsgeschäft gleich nebenan. "Mir war es sehr wichtig, am Lugeck zu bleiben", sagt der Chef.

Schlichte Mode

Linnerth verkauft ab sofort auf Nummer 1-2 schlichte Herrenmode der gehobeneren Preisklasse. Für das in dunklen Holztönen gehaltene neue Geschäft hat der Chef zwei Co-Gesellschafter mit ins Boot geholt: Herbert Broneder und Christian Köpf kümmern sich künftig um Finanzen und Marketing. Mithelfen soll ab sofort auch Sohn Georg Linnerth, der eine Eventagentur betreibt.

Irgendwann, sagt Dietlieb Georg Linnerth, werde er sein Geschäft "den Jungen" überlassen, momentan denkt er aber noch nicht daran, die Schneiderschere aus der Hand zu geben. Und da das Herrenausstattergeschäft sieben Tage die Woche ein Rund-um-die-Uhr-Maß- und Einkleidungsservice anbietet, wird ohnehin jeder Mann gebraucht.

Bis Größe 70

Linnerth ist außerdem darauf bedacht, dass auch fülligere Herrschaften bei ihm fündig werden: Man führt Konfektionsware bis Größe 70. "Das ist einzigartig in Wien", sagt Linnerth, "und sehr wichtig für uns. Es gibt nämlich sehr viele Herren, die sich von Berufs wegen gut kleiden müssen, aber nur schwer einen schönen Anzug finden."

95 Prozent der Mode, die Linnerth verkauft, kommt aus Italien, das Sortiment erstreckt sich von Armani über Gran Sasso bis zu Pal Zileri. Neben Anzügen gibt's auch Leiberln und Jeans sowie handgemachte, in Wien gefertigte Schuhe. (Martina Stemmer/DER STANDARD, Printausgabe, 11. März 2008)