Bild nicht mehr verfügbar.

Die SPÖ hat die meisten Wähler an die ÖVP verloren.

foto: ap/zak
Wien - 48.000 SPÖ-Wähler des Jahres 2003 entschieden sich bei der Landtagswahl am Sonntag für die ÖVP; umgekehrt wählten aber auch 16.000 frühere ÖVP-Wähler diesmal SPÖ. Das ist die größte Wählerbewegung, die das Institut SORA in seiner im Auftrag des ORF erstellten Analyse ausweist. Den großen Wählerzuwachs der FPÖ nährten SPÖ (32.000) und ÖVP (31.0000) fast gleich stark.

Mobilisierung der Wähler

Der ÖVP - die laut dem vorläufigen Endergebnis netto rund 47.000 Wähler dazugewann - konnte ihre früheren Wähler am besten, nämlich zu 84 Prozent, wieder mobilisieren. Außerdem gelang es ihr, frühere Unterstützer nicht nur von der SPÖ (48.000), sondern auch von der FPÖ (9.000) und den Grünen (15.000) für sich zu gewinnen - wobei sie an die FPÖ mehr abgab als dazubekam. Auch 30.000 Niederösterreicher, die 2003 nicht gewählt hatten, votierten für die Volkspartei - wobei jedoch 23.000 frühere Schwarz-Wähler diesmal nicht zur Wahl kamen.

Die SPÖ konnte nur zwei Drittel ihrer 2003er-Wähler wieder von sich überzeugen. Etwa jeder siebente frühere SPÖ-Wähler entschied sich diesmal für die ÖVP, jeder zehnte (rund 32.000 Wähler) für die FPÖ und jeder zwanzigste (rund 17.000) blieb zu Hause. Die SPÖ konnte zwar auch einige Wähler von anderen Parteien (von der FPÖ am wenigsten, nur 3.000) dazugewinnen, verlor netto aber 55.000 Stimmen.

Wenig überraschend: kaum Wähleraustausch zwischen den Grünen und der FP

Die FPÖ - deren Wählerschaft netto um 63.000 wuchs - hat nicht nur bei SPÖ und ÖVP gegrast, sondern konnte auch 13.000 Nichtwähler des Jahres 2003 von sich überzeugen. Damit gelang es ihr, den Ausfall von 42 Prozent ihrer früheren Wähler weit mehr als wettzumachen. Zwischen FPÖ und Grünen weist die SORA-Analyse nur einen sehr schwachen Wähleraustausch (1.000) aus.

Die Grünen haben mit 53 Prozent die geringste Behalterate. Sie haben aber von anderen Parteien (9.000 von der ÖVP, 6.000 von der SPÖ) bzw. den Nichtwählern (12.000) weit weniger Stimmen für sich gewinnen können als die FPÖ. Somit schafften sie in Summe nur einen schwachen Wählerzuwachs von 900 - der wegen der höheren Wahlbeteiligung sogar einen Rückgang im Stimmenanteil (0,41 Prozent) bedeutete. (APA)