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"Und diesmal rollt die Kugel auf die Nummer ..."

Foto: APA/ Ena
Freiburg - Nach einer erneuten Vernehmung des geständigen Dopingsünders Patrik Sinkewitz wird die Staatsanwaltschaft Freiburg ihre Ermittlungen im Radsport ausweiten. Es sei "nicht sehr wahrscheinlich, dass Sinkewitz alleine gedopt hat", sagte Wolfgang Maier, der Sprecher der dortigen Staatsanwaltschaft, am Samstag der dpa. Er kündigte an, dass seine Behörde bis kommenden Freitag die frühere Freundin von Sinkewitz sowie weitere Radrennfahrer vernehmen wolle.

Maier erklärte, Sinkewitz habe bei einer Vernehmung die Namen von anderen Radrennfahrern genannt. Bisher habe Sinkewitz alleine sich selbst belastet. Nun belaste er auf einmal auch andere, meinte Maier. Um herauszufinden, welche Version richtig sei, sollten weitere Vernehmungen folgen. Deshalb solle auch Sinkewitz' Ex- Freundin verhört werden, denn sie soll bei dem Besuch in Freiburg dabei gewesen sein. Maier hofft nun, dass "Bewegung in die Sache" kommt. Er sei "zuversichtlicher als noch vergangene Woche", dass die Sache nun aufgeklärt werden könne.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, dass die damaligen T-Mobile-Fahrer Andreas Klöden und Matthias Kessler auch dabei gewesen seien, "als Sinkewitz bei der Tour de France 2006 von Straßburg aus einen Blutdoping-Abstecher ins Uni-Klinikum Freiburg unternahm". Die Namen Andreas Klöden und Matthias Kessler wollte Maier jedoch weder bestätigen noch dementieren. Der Anwalt von Sinkewitz, Michael Lehner, wollte am Freitagabend auf dpa-Anfrage keinen Kommentar zu dem Artikel abgeben.

Der 32-jährige Klöden und der bis Mitte 2009 wegen Testosteron-Dopings gesperrte Kessler bestreiten, jemals Blut-Doping betrieben zu haben. Der Wahlschweizer Klöden fährt seit 2007 für den Astana- Rennstall, der in diesem Jahr von Giro d'Italia und Tour de France ausgeladen wurde. Kessler war von Astana nach seinem Testosteron-Dopingfall vor der Tour fristlos entlassen worden.

Sinkewitz dagegen kann ab 18. Juli dieses Jahres wieder Radrennen fahren. Das Präsidium des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) verzichtete am Donnerstag auf den weiteren Rechtsweg, nachdem Sinkewitz das Urteil in vollem Umfang anerkannt habe. Das BDR- Sportgericht hatte Sinkewitz im November des Vorjahres wegen Testosteron-Dopings zu einer Einjahressperre bis zum 17. Juli 2008 und einer Geldstrafe in Höhe von 40 000 Euro verurteilt. (APA/dpa)