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Der norwegische Diplomat Kai Eide wird neuer UN-Sonderbeauftragten für Afghanistan.

Foto: APA/EPA/Valdrin Xhemaj
New York/Oslo/Kabul - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat am Freitag den norwegischen Diplomaten Kai Eide zum neuen UN-Sonderbeauftragten für Afghanistan ernannt. Eide wird damit Nachfolger des Deutschen Tom Koenigs. Koenigs hatte sein Amt in Kabul im vergangenen Dezember nach zwei Jahren niedergelegt. Der 59-jährige Spitzendiplomat Eide hatte zuvor unter anderem als Sonderbeauftragter des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan für Bosnien und das Kosovo gearbeitet.

Die afghanische Regierung äußerte sich positiv über Eide. Außenminister Rangin Dadfar Spanta sagte der Deutschen Welle: "Ich habe Eide als einen ausgewiesenen Afghanistan-Experten kennengelernt und freue mich auf die Zusammenarbeit." Koenigs hatte sein Amt Ende vergangenen Jahres offiziell aus familiären Gründen aufgegeben.

Eide arbeitet derzeit als Spitzendiplomat im norwegischen Außenministerium. Er war unter anderem NATO-Botschafter seines Landes in Brüssel. Zu den Hauptaufgaben des UN-Beauftragten für Afghanistan gehört die Koordinierung der Arbeit der Vereinten Nationen mit dem NATO-Einsatz und mit Aktivitäten der EU in dem umkämpften Land.

Paddy Ashdown abgelehnt

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hatte sich im Januar gegen den besonders von den USA und Großbritannien unterstützten britischen Politiker Paddy Ashdown als Nachfolger Koenigs ausgesprochen. Ashdown, der früher die Liberaldemokratische Partei Großbritanniens führte, hatte seine Kandidatur daraufhin zurückgezogen. Washington und London wollten mit Ashdown ein international anerkanntes politisches Schwergewicht in dem Amt des UN-Sonderbeauftragten.

Spanta erneuerte in der Deutschen Welle den Wunsch seiner Regierung nach einer engeren Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft. Der Außenminister, der lange in Deutschland gelebt hat, sprach sich für eine Verstärkung der Kooperationen und Koordination der Arbeit der helfenden Staaten aus. Spanta plädierte für eine "Afghanisierung" des Wiederaufbauprozesses in seinem Land. Die Hilfe solle ein afghanisches Gesicht bekommen und das Land in die Lage versetzen, für sich selbst zu sorgen. (APA/dpa)