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Foto: APA/EPA/Juan Carlos Cardenas
Beim Ausbau der Kindergartenplätze will man auch vorankommen, um die Entscheidungsfreiheit für Frauen zu vergrößern. Schön.

Und was ist mit der Schule?

Dort endet nach dem angeblich großen Bemühen um ganztägige hochwertige Kleinkinderbetreuung der Einsatz. Das angestrengte Nachdenken über Vereinbarkeit hört mit der Volksschule auf. Dort fällt das Betreuungskonzept ja plötzlich wieder auf ein halbtägiges zurück. (Abgesehen von wenigen Privilegierten in Ganztagsvolksschulen.) Dabei geht es für berufstätige Eltern mit der Schule und ihren mindestens zwölf Wochen Ferien ja erst richtig los mit Vereinbarkeitsfragen. Das wird nicht diskutiert. Frei nach dem Motto: Frag doch die Oma, oder als Alternative: Eltern können ja seriell Urlaub machen, dann kommt man wenigstens über den Sommer. Ein paar „Pflegetage“ könnte man auch noch rausschinden, dann wäre Ostern abgedeckt.

Zuviel?

Argumentiert wird das schulische Halbtagskonzept gern damit, dass es für die Kinder zu viel sei, den ganzen Tag in der Schule zu sein. Irgendwie pervers. Schule ist doch etwas Gutes, oder? Ganztägig heißt also zu viel des Guten?

Kinder mögen Schule so lange, bis man sie ihnen verdirbt. Kinder sind gern mit Gleichaltrigen zusammen zum Sporteln, spielerisch Lernen, zum Kunstentdecken. Von zwei bis sechs im halb abgedunkelten Hort sitzt natürlich keiner gerne. Mit so einer Betreuung geht es auch den Eltern nicht gut. Der Knackpunkt ist das Wie. Vorbilder gibt es genug. Das Wozu ist selbsterklärend. Oder war es doch nicht so ernst gemeint mit dem "Schaffen von Entscheidungsspielräumen"? (Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe, 8./9.3.2008)