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Zumindest in Graz, wo die "Unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt", Brigitte Hinteregger, rund um den Internationalen Frauentag ein "feministisches Nachdenk-, Protest-, Informations-, Diskussions- und Aktionsprogramm inklusive traditionellem ‚Weiberaufstand‘ organisiert", ohne allerdings zu verraten, gegen wen sich dieser Aufstand richten soll. Doch nicht etwa gegen die schwarz-grüne Stadtregierung? Schön wär’s.

Weniger martialisch geht es am 8. März in Salzburg zu, wo die Stadtverwaltung unter dem Motto "Wut im Bauch" ein eher gesundheitsförderndes Programm für die Frau von heute anbietet: "Spaziergänge, Workshops für SchülerInnen und vieles mehr." Dass auf der "Wut im Bauch"-Homepage auch für ein "Trimgel" geworben wird, mit dem man "pro Woche schnell 5 kg abnehmen kann", ist wahrscheinlich reiner Zufall.

Eine ordentliche "Wut im Bauch" hatte offenbar auch Frau Ilse Kroisenbacher aus Unterolberndorf, als sie in meiner letzten Kolumne den Satz las: "Nicht vergessen sollte man auch die Gemeinde Desselbrunn, wo der Vater des Oscar-Preisträgers wohnt, dem ja in Wirklichkeit alles zu verdanken ist." Frau Kroisenbacher, deren "feministisches Herz durch diesen Satz tief getroffen" wurde, fragt zu Recht: "Wo, bitte, ist die Mutter? Ist ihr nicht auch ‚alles‘ zu verdanken?" In Anlehnung an eine uralte Werbung für Kinderzahncreme bleibt mir gar nichts anderes übrig, als zerknirscht zu antworten: Erwischt!

Themenwechsel. Falls Sie sich auch schon gefragt haben, weshalb ein Teil der österreichischen Soldaten noch immer nicht im Tschad eingetroffen ist, hier die banale Antwort: Sie sind zu Fuß unterwegs! Major Wolfgang Schneider erklärte in einem Interview mit der gewöhnlich bestens informierten Wiener Bezirkszeitung : "Ich gehe in den Tschad!" Bei einer geschätzten Entfernung von 4200 km zwischen Wien und N’Djamena und einem Tagesmarschpensum von 40 km können wir also davon ausgehen, dass Major Schneider und seine Kameraden frühestens in 105 Tagen am Einsatzort eintreffen werden. Wobei ich hoffe, dass Herr Schneider in seiner Funktion als Presseoffizier auch die Zeitung Österreich liest, in der kürzlich zu lesen war: "Rebellen im Tschad haben gegenüber Österreich schon mehrfach angekündigt, die Eufor-Truppen bekämpfen zu wollen." Leider verschweigt die Zeitung, in welcher Form diese Ankündigungen erfolgt sind. Etwa durch Telefonate? "Hallo Österreich, hier sprechen die Rebellen aus dem Tschad. Wir möchten Ihrer Zeitung exklusiv mitteilen etc. etc." Ein bisschen verwirrend das Ganze, aber so ist das Leben. (Kurt Palm, ALBUM/DER STANDARD, 08/09.03.2008)