Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung IBM Deutschland , sieht den hiesigen Standort wachsendem Druck ausgesetzt. In einem aktuellen Interview mit der IT-Wochenzeitung Computerwoche sagt der IBM-Chef: "Die Arbeit geht dahin, wo sie wirtschaftlich am besten erbracht werden kann, beziehungsweise dorthin, wo letztlich auch das beste Know-how sitzt." In vielen Bereichen beziehe IBM diese Fähigkeiten von anderen Standorten. "Auch aus dem Grund, weil unsere Kunden hier in Deutschland nicht mehr bereit sind, für diese Leistungen die hiesigen Preise zu bezahlen." Es sei aber im Zuge des anstehenden Konzern-Umbaus nicht geplant, Arbeitsplätze zu streichen, beteuert Jetter. Zwar sei der Wettbewerb in Deutschland sehr aggressiv, aber "die Tatsache, dass wir eine Center-of-Excellence-Struktur haben, schafft und schützt Arbeitsplätze in Deutschland".

Herkules

Gefragt nach dem milliardenschweren IT-Projekt "Herkules", das IBM und SBS (Siemens Business Services) für die Bundeswehr realisieren, zeigt sich Jetter trotz diverser Probleme in der Vergangenheit sehr zuversichtlich, fordert aber zugleich Geduld. Es sei ein mehrjähriger Vertrag und "es kommen noch etliche Jahre, in denen es sicher Höhen und Tiefen geben wird". Deshalb wäre es verfrüht, schon jetzt in Euphorie zu verfallen "und zu glauben, es sei schon alles erledigt", so Jetter.