Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation

Foto: Wikimedia Foundation Inc.
Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation, sieht in den Anschuldigungen gegen den Mitgründer der Online-Enzyklopädie Wikipedia eine Verleumdungsaktion eines verärgerten, ehemaligen Mitarbeiters. "Ich finde das peinlich", so Gardner in einem Interview mit Cnet. Wales tue nur das Beste für die Organisation. Wales wird vorgeworfen, Gelder aus der Foundation für private Ausgaben abgezogen zu haben.

Promotion Tour nach New York

Die Anschuldigungen stammen von dem ehemaligen Stifungsmitglied Danny Wool, der in seinem Blog "All's Wool That Ends Wool" Vermutungen anstellte, dass Wales die Wikimedia Foundation als privates "Sparschwein" nutze um teure Weine, Massagen und Abendessen zu finanzieren. Zudem soll Wales in den vergangenen neun Monaten rund 1100 US-Dollar für Reisen verrechnet haben. Wales und die Geschäftsführer der Organisation haben alle Vorwürfe von sich gewiesen. Bei den genannten Reisekosten handelte es sich laut Gardner um die Ausgaben für eine Promotion-Tour nach New York, die sie selbst vorgeschlagen hatte. Wales arbeite für die Foundation pro bono und beziehe nur Einkünfte für seine eigene Organisation Wikia. "Jimmy hat Wikimedia nicht für persönliche Ausgaben ausgenutzt", erklärte Gardner gegenüber Cnet.

"Wales hat sich korrekt verhalten"

Wales war kürzlich auch beschuldigt worden, er habe den Wikipedia-Eintrag über seine Ex-Freundin, die ehemalige Fox-News-Moderatorin Rachel Marsden, manipuliert (der WebStandard berichtete). Auch in diesem Fall habe sich Wales laut Gardner korrekt verhalten und keinen Einfluss auf den Eintrag über Marsden genommen. Die Wikimedia-Geschäftsführerin fügte hinzu, dass Wales keinen Einfluss auf Einträge über Personen habe, zu denen er persönliche Beziehungen führe.

Wikipedia auch für Personen ohne Computer

Gardner kam im Juni zur Wikimedia Foundation. Wie sie gegenüber Cnet erklärte, sei ihr Ziel den Einfluss von Wikimedia und Wikipedia auszudehnen und mehr Personen damit zu erreichen. So soll Wikipedia in Zukunft auch Bücher, Videos und USB-Sticks herausgeben, um auch Personen ohne Computer bzw. ohne Internet-Zugang zu erreichen.(red)