Auch der internationale Tourismus muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, dazu haben sich Vertreter der UNO-Tourismusorganisation WTO (World Tourism Organisation) auf der Tourismusmesse ITB bereit erklärt. Der Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen für die nachhaltige Entwicklung, sagte der stellvertretende UNWTO-Generalsekretär Geoffrey Lipman. "Die Antworten auf den Klimawandel und die Linderung der Armut sind komplementäre Ziele." Lipman zeigte sich davon überzeugt, dass alle Beteiligten in der Reisebranche sehr bald konkrete Maßnahmen unterstützen würden. Die Organisation forderte auch Investitionen in Entwicklungsländer und vor allem Afrika.

"Keine Pönalisierung der ärmeren Länder"

Bevor jedoch "Langstreckenflüge stärker steuerlich belastet werden, müssen alle anderen Mittel zur CO2-Reduktion ausgeschöpft sein", betonte Lipman. Denn die steuerliche Belastung von Langstreckenflügen würde gerade ärmere Länder bestrafen, die dann vom weltweit steigenden Tourismus nicht profitieren könnten. Umweltschutzmaßnahmen dürften zu keiner "Pönalisierung der ärmeren Länder führen". Die ärmsten Länder würden nämlich besonders stark von Einnahmen aus dem wachsenden weltweiten Tourismus profitieren, so Lipman. Regierungen würden steigende Besucherzahlen zunehmend zum Anlass für einen Ausbau der Infrastruktur nutzen, diese Investitionen würden auch neue Arbeitsplätze schaffen.

2007 stiegen die internationalen Ankunftsziffern weltweit durchschnittlich um sechs Prozent, geht aus aktuellen Statistiken der WTO hervor. Entwicklungsländer verzeichneten eine überdurchschnittliche Steigerung von acht Prozent. Dieser Trend ist auch langfristig zu beobachten: Von 2000 bis 2007 erhöhten sich die weltweiten Ankünfte um 34 Prozent auf 898 Millionen, das entspricht jährlich vier Prozent. Im selben Zeitraum verzeichneten die Entwicklungsländer ein Plus von 54 Prozent auf 360 Millionen, das entspricht einem jährlichen Zuwachs von sechs Prozent. (APA)