Sie haben sich solcherart vielleicht auch schon gedacht: Hätte ich damals in Mathematik besser aufgepasst, würde ich die Sachen an den Börsen besser verstehen. Gut, das war jetzt ein dummes Beispiel. Aber ich stecke derzeit in einem Dilemma, weil mich auch alte Sünden, kleine Unterlassungen, jugendliches Schlaucherltum einholen: Hätte ich bei all den Auto-Pressekonferenzen, die ich in meinem Leben schon über mich ergehen lassen musste, nur besser aufgepasst, als das Wort "Isofix" gefallen war, dann wäre ich jetzt nicht so planlos. Aber nein, jedes Mal, wenn der von der jeweiligen Autofirma eingesetzte Sprech-August in seiner hochspannenden Präsentation von Kindersitzverankerungsmöglichkeiten gesprochen hat, war ich gelangweilt bis genervt: Erzähl mir bitte, wann die Cabrio-Version kommt oder etwas über variable Ventilsteuerungen. Aber wen interessiert Isofix? Was ist das überhaupt? So viel schlau und so viel cool war ich immer. Das holt mich jetzt ein, wie zu viel Bier und Zigaretten zu Studentenzeiten.

Jetzt muss ich mühsam nachlernen: Isofix ist seit 2004 Industrienorm in Europa für die Befestigung von Kindersitzen im Auto. Entwickelt wurde sie Mitte der 90er-Jahre von VW und dem Sitzhersteller Römer. Jeder Isofix-Sitz kann auch nur mit den Gurten befestigt werden. Die Kindersitznorm ECE 44 definiert die Mindeststandards in der EU - siehe Prüfplakette auf dem Sitz.

Der Kindersitz für den kommenden Winz ist trotzdem nun schon gekauft. Die Markenindustrie lebt von meiner Unwissenheit. Ich hab einen "Maxi Cosi" gekauft. Das war der einzige Markenname, den ich kannte. Er heißt "Phantom Cabrio Easyfix". Cool, nicht? Er kostet dreimal mehr als der Durchschnittssitz. Sie kennen meine Sorte und haben mich voll erwischt. (szem)