Auf der Fahndungsliste: Andy-Warhol-Druckgrafik "Joseph Beuys".

Foto: BMI
Wien - Andy Warhol, Pablo Picasso, Gustav Klimt, Gottfried Kumpf - was wie ein Ausflug in die jüngere Kunstgeschichte klingt, ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Kulturgutfahndungsliste des Bundeskriminalamts (BK). Im Vorjahr wurden in Österreich 131 Kunstdiebstähle registriert. Der Gesamtschaden betrug rund sechs Millionen Euro. 17 Fälle davon wurden ganz oder teilweise geklärt, darunter der wohl aufsehenerregendste, nämlich der Diebstahl einer Stradivari aus der Wiener Wohnung des Stargeigers Christian Altenburger. Noch 2004 hatte es Kulturgutfahnderin Anita Gach mit 284 Diebstahlsmeldungen zu tun, was vor allem an den damals vermehrten Kirchen- und Kapelleneinbrüchen lag. 2007 war nur mehr 25 Dieben nichts heilig. Dafür registrierte das BK eine Zeitlang ein neues Phänomen: Aus öffentlich zugänglichen Burgen und Schlössern wurden antike Waffen und deren Zubehör gestohlen. "Das waren zum Beispiel antike Steinschlossgewehre aus dem 17. Jahrhundert, Pulverhörner, teilweise aus Elfenbein gefertigt, oder kunstvoll verzierte Schlösser von Gewehren", erläutert Anita Gach. Vor einigen Monaten sei die Serie abgerissen, die Ermittlungen laufen. (simo, DER STANDARD - Printausgabe, 7. März 2008)