Düsseldorf - Der größte deutsche Energiekonzern E.ON hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn deutlich gesteigert und sieht sich weiter auf ungebremstem Wachstumskurs. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei 2007 um zehn Prozent auf 9,2 Mrd. Euro gestiegen, teilte der Versorger am Donnerstag mit. Befragte Analysten hatten im Schnitt mit 9,08 Mrd. Euro gerechnet.

Im laufenden Jahr soll dieser Wert um bis zu zehn Prozent gesteigert werden. Die Dividende will der Konzern bis 2010 jährlich um zehn bis 20 Prozent erhöhen. Für 2007 sollen die Anteilseigner 4,10 Euro je Aktie erhalten nach 3,35 Euro im Vorjahr.

Einbußen in Großbritannien

Das Unternehmen profitierte vor allem von Zuwächsen im Strom- und Gasgeschäft auf dem europäischen Kontinent, während E.ON in Großbritannien Einbußen hinnehmen musste. Der Konzernumsatz stieg auf auf 68,7 (2006: 64) Mrd. Euro, blieb damit allerdings hinter den Erwartungen von 70,5 Mrd. Euro zurück. Den bereinigten Konzernüberschuss steigerte E.ON um neun Prozent auf 5,1 Mrd. Euro. Bei diesem Wert will der Versorger im laufenden Jahr leicht zulegen.

Gleich zu Beginn der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf dämpfte Vorstandschef Wulf Bernotat Erwartungen, der Konzern werde Einzelheiten zu dem geplanten Verkauf der Stromnetze preisgeben. Er könne sich weder zu einer möglichen privaten Netzgesellschaft noch zu potenziellen Kaufinteressenten äußern. "Dazu ist es noch viel zu früh." Bernotat hatte in der vergangenen Woche überraschend angekündigt, dass E.ON sich von seinem Hochspannungsnetzen in Deutschland und Kraftwerken mit einer Leistung von 4.800 Megawatt trennen werde. Im Gegenzug soll die EU-Kommission laufende Kartellverfahren einstellen und damit die Gefahr hoher Strafen abwenden. (APA/Reuters)