London - US-Hirnforschern ist eine Entwicklung gelungen, die sich nach Science-Fiction-Film anhört: Die Wissenschafter schufen nämlich ein computergestütztes Gerät, das zeigen kann, was andere sehen. Für ihre Erfindung ließen sich zwei der Forscher per Magnetresonanzverfahren ihre Gehirnströme messen, während sie rund 1700 verschiedene Bilder betrachteten, von Blumen und Bäumen über Pferde bis zu Gebäuden. Der Scanner zeichnete die jeweiligen Hirnaktivitäten auf.

Im Anschluss sahen die beiden Forscher sich 120 neue Bilder an, bei denen die Gehirnströme noch nicht gemessen waren. Auf Basis der gesammelten Daten suchte der Computer das Bild, das am nächsten herankam. Bei einem der beiden Wissenschaftler sei dies bei 92 Prozent der Bilder genau gelungen, beim anderen bei 72 Prozent, berichten die Forscher in "Nature" (Bd. 452, online).

Ärzte könnten diese Technik vielleicht einmal nutzen, um Hirnschäden bei Schlaganfallpatienten oder Demenz zu untersuchen, erklärte Jack Gallant von der kalifornischen Universität Berkeley, einer der Studienautoren. (AFP, APA, tasch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6. März 2008)