Der geplante Verkauf der Constantia Privatbank, die von der Immofinanz-Gruppe jährlich 120 Mio. Euro an Management-Vertragsgebühren erhält, sieht Fries gelassen. "Die Verträge mit der Bank laufen noch neun Jahre, wir gehen von einer Kontinuität und Vertragstreue aus", sagte Fries zum Standard. Sollte der neue Eigentümer der Bank andere Pläne haben, "wird er mit uns reden". Fries selbst stünde einem Hineinfusionieren der Managementgesellschaft (hängt an der Constantia) in die Immofinanz grundsätzlich "sehr positiv gegenüber". Es sei alles eine Frage der Bewertung. Hochgerechnet auf die noch offene Vertragszeit und abgezinst sieht Fries den Wert der Managementgesellschaft bei 750 bis 850 Mio. Euro. Diesen Betrag müsste gegebenenfalls die Immofinanz der Constantia zahlen. Fries: "Wir wollen sinnvolle Strukturen, entweder so wie jetzt oder vereint in der Immofinanz." Dass Fries selbst bei der Constantia Privatbank einsteigt, schloss er aus.
Wie berichtet, hat die Familie Fries zu Wochenbeginn 8,6 Prozent an der Immofinanz erworben und dafür, gemessen am aktuellen Börsenkurs, 280 Mio. Euro bezahlt. Die Familie ist damit größter Einzelaktionär der Gesellschaft.
Ein Konsortium rund um die Familie Fries, dem auch Immofinanz- und Constantia-Chef Karl Petrikovics angehörte, hatte im März 2007 ihren 21-Prozent-Anteil an Böhler-Uddeholm an die Voestalpine verkauft. In Summe haben die Investoren an dem Deal etwa 650 Mio. Euro verdient. Die Familie Fries ist nach wie vor bestimmender Aktionär beim Kremser Autozulieferer Eybl International. 2004 war Fries auch am Erwerb der 3800 Wohnungen der Bundesimmobiliengesellschaft beteiligt.