STANDARD: Warum sind Sie am besten für den Ausschussvorsitz geeignet?

Fichtenbauer: Mein Parlamentsklub findet das auf jeden Fall einmal. Denn ich verfüge über eine Berufserfahrung als Rechtsanwalt, die sich über Jahrzehnte hinstreckt. Aus dem Grund weiß ich mit Verfahrensschritten sowie mit Verfahrenssauberkeit umzugehen. Außerdem war ich auch Schiedsrichter in Schiedsgerichtsverfahren. Einen Ausschuss habe ich zwangsläufig noch nicht geleitet - ich bin ja erst seit dieser Legislaturperiode im Nationalrat.

STANDARD: Warum ist Peter Pilz für den Vorsitz nicht geeignet?

Fichtenbauer: Weil er von den Grünen kommt. Nein, also darüber werde ich gar nichts sagen. Ich enthalte mich ähnlichen Äußerungen, wie der Herr Pilz, der vermeint, Derartiges machen zu müssen. Ich gebe zu anderen Kandidaten sicher keine Erklärungen ab.

STANDARD: Warum ist der Auftrag des Ausschusses so weit gefasst?

Fichtenbauer: Darüber ist jetzt nicht mehr zu diskutieren. Dass der Prüfauftrag nicht eng formuliert ist, liegt auf der Hand. Er wird aber zu bewältigen sein. Ich habe jedenfalls vor, schnell - so wie es Nationalratspräsidentin Barbara Prammer gesagt hat - einen fixen Verhandlungskalender zu machen, der bis Ende Juni reicht. Und dann wird man schon deutlich erkennen können, wie weit der Ausschuss gekommen ist - und was noch fehlt. Mehr ist dazu momentan nicht zu sagen. Ein Satz noch: Es kann natürlich auch sein, dass ein Thema, das derzeit megagroß ausschaut, sich als schnell abarbeitbar herausstellt. Wobei es allerdings auch genau umgekehrt sein kann. In gewisser Weise ist da noch eine spekulative Seite offen. (Peter Mayr/DER STANDARD, Printausgabe, 5.3.2008)