Bild nicht mehr verfügbar.

US-Außenministerin Condoleezza Rice versuchte, den Friedensprozess wiederzubeleben.

Foto: AP Photo
Die neueste Nahosttour von Condoleezza Rice war ursprünglich dazu gedacht, den von ihr in die Welt gesetzten Friedensprozess aufzupäppeln, jetzt muss die US-Außenministerin ihre Kräfte in Wiederbelebungsversuche investieren. Nach einem Treffen mit Rice wollte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Dienstag vor der Presse in Ramallah nicht sagen, ob und wann er die Gespräche mit Israel wieder aufnehmen will, bekräftigte aber immerhin, dass „Friede und Verhandlungen unsere strategische Wahl sind“.

Als Voraussetzung für einen Erfolg nannte Abbas „einen umfassenden Waffenstillstand im Westjordanland und im Gazastreifen“. Für Rice bleibt es das ausdrückliche gemeinsame Ziel, „noch in diesem Jahr ein Abkommen zu schließen – ich glaube noch immer, dass das möglich ist“.

Aufrufe

Im Vorfeld hatten sowohl die USA als auch Israel Abbas aufgerufen, die Verhandlungen nicht abzubrechen. „Die Raketenangriffe auf israelische Bürger müssen aufhören“, forderte Rice in Ramallah, zugleich müsse sich Israel „der Auswirkungen sehr bewusst sein, die seine Operationen auf unschuldige Menschen haben“.

Der Zermürbungskrieg zwischen der Hamas und Israel hatte sich vorige Woche gefährlich erhitzt – binnen fünf Tagen starben bei Kämpfen mehr als 100 Palästinenser, rund 100 Raketen schlugen in Süd-Israel ein. Als Reaktion darauf setzte Abbas die Verhandlungen mit Israel aus. (Ben Segenreich aus Ramallah, DER STANDARD, Printausgabe 5.3.2008)