Wien - Schneller als gedacht startet die BA-CA nun den Verkauf ihrer Genussrechte aus der Immobilien-Privatstiftung. Diese wurde von der Bank Ende 1999 gegründet. Die Bank begründet den Verkauf mit der Konzentration auf ihr Kerngeschäft.

Zeitgleich mit der BA-CA gab die Immobilien-Stiftung am Dienstag bekannt, dass sie ihre operative Holding mit den Immobilien verkauft. "Dadurch können die Immobilien zu 100 Prozent genussrechtsfrei verkauft werden, die künftigen Erträge aus den Immobilien fließen zur Gänze dem neuen Eigentümer zu", heißt es in einer Aussendung. In die Wege geleitet wird der Verkauf vom Stiftungsvorstand, bestehend aus BA-CA-General Erich Hampel, dem Steuerberater Werner Floquet und dem Anwalt Peter Schulyok.

In der Holding finden sich u. a. die Beteiligung am Bauträger B.A.I. sowie jene am Bahnhof Wien Mitte, der Donauturm, die ehemaligen Fiat-Gründe bei Schönbrunn, das Ekazent-Shopping-Center, die Hausverwaltung Donat, das Hotel Schloss Lebenberg in Kitzbühel, Gate 2 (ein Entwicklungsgebiet vor den Gasometern), Seniorenheime oder die Garage vor der Länderbank Am Hof sowie Beteiligungen an der Neuen Heimat und der Arwag.

In Summe umfasst das Immobilien-Portfolio 84 Bestandsimmobilien mit einer Gesamtnutzfläche von rund 326.000 m² sowie 19 Entwicklungsprojekte mit 379.000 m², wovon sich derzeit rund 197.000 m² in der Bau- oder Fertigstellungsphase befinden. Es handelt sich um das größte gemischt genutzte Immobilienportfolio, das in Österreich jemals als Paket zum Kauf angeboten wurde. Die meisten Immobilien befinden sich im Großraum Wien. Neben Salzburg und Kitzbühel gibt es auch welche in Zentral- und Osteuropas.

Die BA-CA hat die Genussrechte mit 421 Mio. Euro in der Bilanz stehen. In Summe dürfte der Verkaufserlös (Genussrechte und Immobilien) bei geschätzten 700 Mio. Euro liegen. Im Vorfeld des Verkaufs wird aller Voraussicht nach die BA-CA ihre Genussrechte in die Immo-Holding einbringen, sodass der neue Eigentümer gleich beides bekommt, Genussrechte und Immobilien.

Vom Verkaufserlös dürften geschätzte 80 Prozent an die BA-CA fließen, weil auch die bisherigen Ausschüttungen in dieser Größenordnung waren. Mit dem Verkaufserlös deckt die Holding auch ihre Verbindlichkeiten bei der Bank ab. Die restlichen 20 Prozent des Verkaufspreises behält die Stiftung, die damit wieder in Immobilien investiert und so ihren Stiftungszweck erfüllt.

Nun werden 90 bis 100 Interessenten angeschrieben, die bis Anfang April unverbindliche Angebote legen können. Der Abschluss des Deals ist bis Ende Juni geplant. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.3.2008)