Dass der im Jahr 1987 verstorbene Palusalu nachträglich und indirekt zu einem Symbol für die russischsprachige Bevölkerung Estlands wurde, ist dem ebenfalls estnischen Bildhauer Enn Roos zu verdanken. Dieser schuf die Gestalt der zu Sowjetzeiten auch als "Aljoscha" bekannte Kriegerstatue zum Gedenken an die Toten in den Reihen der Roten Armee bei der "Befreiung" Tallinns im Jahr 1945 nach Palusalus Gesichtszügen und Körperbau. Roos dementierte allerdings seinerzeit diesen Umstand, weil Palusalu von den Sowjets als Verräter angesehen wurde.
Biografie
Palusalu diente im Zweiten Weltkrieg in den Reihen der Roten Armee, desertierte jedoch laut den Memoiren des finnischen Turners Heikki Savolainen während des "Fortsetzungskrieges" (1941-44) in finnische Kriegsgefangenschaft. Er wurde von Finnland an die Sowjetunion ausgeliefert und verbrachte anschließend mehrere Jahre in sowjetischen Gulags. Vermutlich wegen seiner ungebrochenen Popularität in der estnischen Bevölkerung durfte Palusalu später in der Estnischen SSR wieder als Trainer arbeiten.
Bei den nach der Auflösung einer zunächst friedlichen Demonstration gegen die Verlegung des "Bronze-Soldaten" ausgebrochenen Krawallen in Tallinn und in Ostestland Ende April 2007, wurden über hundert Personen verletzt und ein 19-Jähriger getötet. Über 1.000 Personen, vorwiegend russischsprachige Jugendliche wurden festgenommen. Seit den Vorfällen sind die Beziehungen zwischen Estland und Moskau auf dem Gefrierpunkt.
Gerichtsverfahren