Lebensmittelknappheit könnte sich weiter verschärfen - Schätzungen: Seit Mitte der 90er Jahre sind zwei Millionen Menschen an Folgen von Mangelernährung gestorben
Redaktion
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Seoul - Ein ungewöhnlicher trockener Winter bedroht die
Getreideernte in Nordkorea und könnte damit die chronische
Lebensmittelknappheit in dem verarmten kommunistischen Land weiter
verschärfen. Die Temperaturen seien ungewöhnlich mild gewesen, und in
den Monaten Jänner und Februar habe es in weiten Landesteilen kaum
Niederschläge gegeben, erklärte ein Sprecher des nordkoreanischen
Wetterdienstes. "Dieses abnormale Klimaphänomen hat das Wachstum von
Winterweizen und Gerste schwer beeinträchtigt", berichtete die
amtliche Nachrichtenagentur KCNA.
Schätzungen zufolge sollen seit Mitte der 90er Jahre zwei
Millionen Menschen an den Folgen von Lebensmittelknappheit und
Mangelernährung gestorben sein. Nach Angaben des südkoreanischen
Wiedervereinigungsministeriums macht die Produktion von Winterweizen
und Gerste etwa sechs Prozent der Gesamtproduktion Nordkoreas an
Getreide von vier Millionen Tonnen aus. Das Welternährungsprogramm
(WFP) sagte kürzlich voraus, in Nordkorea fehlten in diesem Jahr 1,4
Millionen Tonnen Nahrungsmittel, mehr als in den vergangenen Jahren.
Dies wurde auf Überschwemmungen im vergangenen Sommer zurückgeführt. (APA/AP)
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