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Ernte auf einem Reisfeld außerhalb von Pjöngjang, im Oktober 2005.

Foto: REUTERS/Reinhard Krause
Seoul - Ein ungewöhnlicher trockener Winter bedroht die Getreideernte in Nordkorea und könnte damit die chronische Lebensmittelknappheit in dem verarmten kommunistischen Land weiter verschärfen. Die Temperaturen seien ungewöhnlich mild gewesen, und in den Monaten Jänner und Februar habe es in weiten Landesteilen kaum Niederschläge gegeben, erklärte ein Sprecher des nordkoreanischen Wetterdienstes. "Dieses abnormale Klimaphänomen hat das Wachstum von Winterweizen und Gerste schwer beeinträchtigt", berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. Schätzungen zufolge sollen seit Mitte der 90er Jahre zwei Millionen Menschen an den Folgen von Lebensmittelknappheit und Mangelernährung gestorben sein. Nach Angaben des südkoreanischen Wiedervereinigungsministeriums macht die Produktion von Winterweizen und Gerste etwa sechs Prozent der Gesamtproduktion Nordkoreas an Getreide von vier Millionen Tonnen aus. Das Welternährungsprogramm (WFP) sagte kürzlich voraus, in Nordkorea fehlten in diesem Jahr 1,4 Millionen Tonnen Nahrungsmittel, mehr als in den vergangenen Jahren. Dies wurde auf Überschwemmungen im vergangenen Sommer zurückgeführt. (APA/AP)