Büdelsdorf - Belastet vom Preiskampf hat der börsenotierte deutsche Telekomanbieter Freenet im abgelaufenen Jahr einen Ergebnisrückgang verzeichnet. Der Überschuss sank gegenüber dem Vorjahr von 257 Mio. auf 16,5 Mio. Euro, wie das im TecDAX notierte Unternehmen am Montag in Büdelsdorf mitteilte. Der Umsatz fiel um 9,3 Prozent auf 1,86 Mrd. Euro, während der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 147 Mio. auf 252 Mio. Euro zulegte, womit die eigene Prognose erfüllt wurde.

Der Zuwachs beim operativen Ergebnis erklärt sich vor allem durch die Verrechnung von Kundenakquisitionskosten, die aber den Umsatz schmälerten. Die Zahl der DSL-Kunden erhöhte sich im vierten Quartal um 10.000 auf 1,28 Millionen Ende Dezember. Zeitgleich nahm die Gesellschaft 260.000 neue Handy-Nutzer unter Vertrag. Da die Freenet AG erst vor rund einem Jahr durch die Verschmelzung von mobilcom und der früheren freenet AG entstanden war, sind die Zahlen nicht mit dem Vorjahreszeitraum vergleichbar pro forma.

Vorstandschef Eckhard Spoerr hatte zuletzt für das Gesamtjahr ein EBITDA von 250 Mio. Euro in Aussicht gestellt und die Prognose im Februar noch bestätigt. Beim Vorsteuergewinn hatte die Erwartung bei 160 Mio. Euro gelegen.

Ergebnis halten

Spoerr zeigte sich zuversichtlich für das laufende Geschäfts. Ungeachtet der Rückgänge im Schmalbandgeschäft und dem harten Wettbewerb auf dem Mobilfunk- und DSL-Markt rechnet er mit einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) auf Vorjahresniveau. "Ich denke, dass wir das Ergebnis von 2007 halten können."

Freenet hat mit seinem Konzernumbau den Grundstein für den Verkauf des Breitbandgeschäfts gelegt. "Der Beschluss des Aufsichtsrats bedeutet nicht, dass dies zu einem Verkauf führt. Er schafft aber die Voraussetzung dafür", sagte Vorstandschef Eckhard Spoerr am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Hamburg. Das oberste Konzerngremium hatte am Sonntag die Ausgliederung des DSL- und Portalgeschäfts beschlossen.

Nach Angaben von Spoerr haben sich "mehrere Interessenten" für die Breitbandsparte mit ihren 1,3 Mio. Kunden gemeldet. Neben Versatel gilt Telefonica als ein möglicher Bieter. Mit dem Erlös könnte die im TecDAX notierte Gesellschaft ein Aktienrückkauf-Programm auflegen. "Ein formaler Beschluss ist aus rechtlichen Gründen vom Aufsichtsrat noch nicht gefällt worden." (APA/dpa-AFX)