Intercell zähle nun zu den wenigen profitablen Biotech-Unternehmen weltweit, so das Unternehmen.

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Wien – Der 1998 gegründete und seit 2005 in Wien börsennotierte Impfstoffhersteller Intercell hat 2007 Ungewöhnliches geschafft: Obwohl das Biotechnologieunternehmen noch kein Produkt am Markt hat, schrieb es erstmals einen Gewinn.

Dieser lag bei rund fünf Millionen Euro, nach einem Verlust von 16,1 Mio. 2006. Möglich wurde er durch Zahlungen aus strategischen Partnerschaften, so genannten "Milestonme Payments". Der Umsatz stieg 2007 von 23,4 auf 53,3 Mio. Euro, für Forschung und Entwicklung (F&E) wurden 40,4 Mio. Euro ausgegeben, nach knapp 31 Mio. 2006. Darüber hinaus verfüge Intercell über eine "sehr solide Cash-Basis" von 287,6 Mio Euro, zu der 2008 noch 40 Mio. aus der Partnerschaft mit Novartis kommen, so Vorstandschef Gerd Zettlmeissl.

Obwohl das Unternehmen anhaltende Profitabilität und Gewinnsteigerungen verspricht, wird laut Zettlmeissl auch weiterhin "Innovationsmaximierung" vor "Profitmaximierung" stehen. Die F&E-Aufwendungen sollen 2008 um zehn bis 20 Prozent erhöht werden, Dividenden werde es vorerst keine geben.

2009 soll das erste Produkt – ein Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis (JE) – auf den Markt kommen und die Erträge weiter nach oben pushen. Die Zulassungsverfahren für die USA, Europa und Australien sollen 2008 abgeschlossen sein. Günstig für Intercell: Es wird keine Konkurrenzprodukte mehr geben: Sanofi Pasteur und Biken haben die Produktion ihres JE-Impfstoffes bereits eingestellt. Das Marktpotenzial für den JE-Impfstoff wird von Intercell – ohne Japan und China – auf 250 bis 350 Mio. Euro geschätzt. (kol, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 04.04.2008)