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Veli Kavlak (link) war schneller als Klaus Salmutter, Rapid war besser als Sturm.

Foto: APA/ Leodolter
Graz - Rekordmeister Rapid wird sich daran gewöhnen müssen, außerhalb des Hanappi-Stadions nicht mehr sehr beliebt zu sein. Dabei ist Goalie Helge Payer vor einer Woche in Altach wirklich nicht bereit für den (übrigens ungerechtfertigten) Elfmeter gewesen. Der Strafsenat der Bundesliga modelte folglich eine 1:2-Niederlage in eine Neuaustragung um, Schiedsrichter Bernhard Brugger hatte gegen eine Regel verstoßen.

Eins vorweg: Am Sonntag in Graz pfiff Gerald Lehner, und er gab keinen Elfer gegen Rapid. Nicht aus Angst vor Formalfehlern und unangenehmen Folgen, nein, es hat sich keine Gelegenheit geboten.

Sturm "Emma", der am Samstag die Partien zwischen Austria und dem LASK beziehungsweise Salzburg und Innsbruck verblasen hatte, zeigte sich milder. Die UPC-Arena war mit 15.322 Menschen prall gefüllt. Und der größte Teil der Schar wollte Rapid natürlich verlieren sehen. Auf einem Transparent stand "Wiener Mafia" geschrieben, man zeigte sich solidarisch mit Altach.

Trainer Peter Pacult musste auf die vergrippten Markus Heikkinen und Erwin Hoffer verzichten. Dies als Strafe für den Protest zu interpretieren, wäre hanebüchen. Es entwickelte sich ein relativ flottes Spiel, an Präzession und Geistesblitzen mangelte es aber beiden Teams. Sturm war öfter im Ballbesitz, Rapid hatte dafür die um einen Hauch besseren Chancen, Mario Bazina (15.) und Branko Boskovic (25.) vergaben sie. Die Gäste sollten aber zulegen. Pacult wechselte in der 66. Minute Stefan Maierhofer ein. Und das war fatal für Sturm. Ein zumindest nicht unumstrittener Freistoß (Tatsachenentscheidung, kein Regelverstoß) von Steffen Hofmann landete genau auf dem Kopf von Stefan Maierhofer. Und der nützte seine Größe (2,02 m) schamlos aus. Seine erste Ballberührung bescherte das 1:0 (67.). Rapid verwaltete den Vorsprung dann gegen den doch eher harmlosen Gegner nicht nur clever, Bazina erhöhte sogar mit einem strammen Schuss auf 2:0 (85.). Damit war die Tabellenführung endgültig fix.

Bazina sagte: "Wir haben alles richtig gemacht. An Altach verschwenden wir keine Gedanken, das interessiert uns nicht. Wir denken von Spiel zu Spiel." (DER STANDARD, Printausgabe, Montag, 3. März 2008, hac)

  • SK Sturm Graz - SK Rapid 0:2 (0:0)
    UPC-Arena, 15.322 (ausverkauft), SR Lehner.

    Torfolge:
    0:1 (67.) Maierhofer
    0:2 (85.) Bazina

    Sturm: Gratzei - Lamotte, Prödl, Schaschiaschwili, Prettenthaler - Krammer (79. Kreimer), Kienzl (70. Peric), Säumel, Salmutter (62. Stankovic) - Muratovic, Haas

    Rapid: Payer - Dober, H. Eder, Patocka, Katzer - Kavlak (80. Thonhofer), Hofmann, Kulovits (90. Harding), Boskovic, Korkmaz (66. Maierhofer) - Bazina

    Gelbe Karten: Salmutter bzw. Kulovits, Dober, Maierhofer, H. Eder