In den Beziehungen beider Länder sei ein neues Kapitel aufgeschlagen worden, sagte Ahmadinejad bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem irakischen Kollegen Jalal Talabani in Bagdad. Seit dem Sturz des iranischen Erzfeindes Saddam Hussein im Irak durch US-geführte Truppen 2003 werden beide Länder von schiitischen Mehrheiten regiert. Begegnungen Ahmadinejads mit US-Diplomaten im Irak sind nicht vorgesehen.
"Ein Besuch im Irak ohne den Diktator ist ein wahrhaft glücklicher", sagte Ahmadinejad, der zwei Tage im Irak bleiben wollte. Die iranisch-irakischen Beziehungen haben sich seit dem Sturz Saddams deutlich entspannt. Dem 1980 von Saddam begonnenen achtjährigen Krieg mit dem Iran waren eine Million Menschen zum Opfer gefallen. Viele Schiiten flohen zudem in den Iran. Ahmadinejad sagte, sein Besuch werde dabei helfen, eine Atmosphäre der Zusammenarbeit in der Region zu schaffen.
"Ein entwickelter, mächtiger und geeinter Irak gereicht jedem zum Vorteil", sagte Ahmadinejad. Talabani sicherte dem iranischen Präsidenten zu, im Irak aktive iranische Rebellen zu vertreiben. Am Montag wird Ahmadinejad offiziellen Angaben zufolge in den den Schiiten heiligen Städten Kerbela und Najaf erwartet.
Kredite im Wert von einer Milliarde Dollar
Ahmadinejad und der irakische Staatspräsident Jalal Talabani unterzeichneten am Montag sieben Vereinbarungen über die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten. Die Abkommen betreffen unter anderem die industrielle Entwicklung, den Handel sowie Zollfragen.
Die Teheraner Regierung stellte dem Irak auch eine Milliarde Dollar an Krediten für Infrastrukturprojekte bereit. Der Kredit sei eines der Hauptthemen bei seinen Gesprächen mit irakischen Regierungsvertretern in Bagdad gewesen und stehe für Projekte bereit, die von iranischen Firmen mit iranischer Ausrüstung ausgeführt würden, sagte der stellvertretende Außenminister Ali Reza Sheikh Attar.