Madrid/Wien - Die Sozialisten (PSOE) von Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero liegen eine Woche vor der spanischen Parlamentswahl weiterhin konstant vor der oppositionellen Volkspartei (PP). Einer am Sonntag von der Tageszeitung "El Pais" veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Metroscopia zufolge - durchgeführt zwischen 8. und 27. Februar - kann die Partei Zapateros mit 42,9 Prozent der Stimmen rechnen, die PP von Oppositionsführer Mariano Rajoy kommt auf 38,8 Prozent.

Laut einer von der bürgerlich-konservativen Zeitung ABC publizierten Erhebung des Instituts DYM beträgt der Vorsprung der Sozialisten indes nur zwei Prozentpunkte. DYM gibt der PSOE lediglich 42 Prozent, während die PP auf 40 Prozent kommt. Unterschiedliche Werte werden auch der Vereinigten Linken (IU) vorhergesagt. In manchen Umfragen werden der landesweit kandidierenden IU bis zu fünf Parlamentssitze vorausgesagt, anderen Angaben zufolge könnte sie ihre Parlamentsfraktion überhaupt einbüßen.

Absolute Mehrheit

Mit 165 bis 169 Mandaten würde die Regierungspartei zwar laut "Metroscopia" bis zu fünf Sitze dazu gewinnen, jedoch die absolute Mehrheit im 350-sitzigen Parlament verfehlen. Die PSOE wäre weiterhin auf die Duldung von Links- und Regionalparteien angewiesen. Auch der PP werden nämlich Gewinne prognostiziert, ihr werden 148 bis 154 Mandate ausgewiesen. Das wären bis zu sechs Sitze mehr als bei den von den Terroranschlägen von Madrid überschatteten Parlamentswahlen von März 2004.

Während die Großparteien also zulegen könnten, dürften die katalanischen Regionalparteien CiU (Convergencia i Unio) und ERC (Esquerra Republicana) Stimmen einbüßen. Die bürgerliche Ciu würde derzeit auf neun Sitze (bisher zehn) kommen, die links-nationalistische ERC auf fünf bis sechs (bisher acht). Die gemäßigten baskischen Nationalisten PNV (Partido Naciona Vasca) dürfte ihre sieben Sitzen halten, zitierte "El Pais" aus der "Metroscopia"-Umfrage.

Verhältniswahlrecht

Das spanische Verhältniswahlrecht ist stark mehrheitsfördernd, da es keinen "Proportionalausgleich" gibt und alle Mandate in den 50 Wahlkreisen vergeben werden. Dies bevorzugt Groß- und Regionalparteien. (APA)