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Bode Miller beeindruckte auf der spektakulären Abfahrt in Norwegen.

Foto:AP/Claudio Scaccini

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Bode Miller marschiert mit Spaß Richtung Gesamtweltcup.

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Kvitfjell/Norwegen - Bode Miller hat einen weiteren Baustein zum zweiten Gesamtsieg im Ski-Weltcup gelegt. 24 Stunden nach Platz zwei gewann der US-Amerikaner am Samstag die zweite Kvitfjell-Abfahrt. Benni Raich blieb hingegen erneut punktlos und fiel damit sogar hinter dem Schweizer Didier Cuche auf Platz drei der Gesamtwertung zurück. Auf Miller hat Raich vor dem Super-G am Sonntag bereits 225 Punkte Rückstand.

Raich wieder ohne Punkte

Dabei war Raich nach der völlig verpatzten Vortags-Fahrt auf Platz 37, die auf ein Skischuh-Experiment zurückzuführen war, wieder in den gewohnten Schuhen und prompt deutlich besser unterwegs. Dann fuhr er aber an einem Tor vorbei. Das ist natürlich enttäuschend", bedauerte der seit Donnerstag 30-jährige Tiroler, der nun am Sonntag schon mit dem Rücken an der Wand steht.

Denn mit einem weiterer "Nuller" im dritten und letzten Speed-Rennen in Norwegen würden Raichs Chancen auf die große Kristallkugel wohl endgültig dahin sein. Aber für den Pitztaler läuft es im Super-G so viel besser, dass er dort sogar noch kleine Chance auf die Kugel hat.

"Zwar habe ich es heute in der Abfahrt nicht ins Ziel gebracht, ich war aber viel besser unterwegs. Das gibt mir Hoffnung, dass es auch am Sonntag funktioniert", gab sich Raich ungebrochen zuversichtlich. Dennoch gab er zu: "Im Weltcup wird es jetzt natürlich sehr schwer. Aber ich will nach wie vor so viele Rennen wie möglich gewinnen", sagte der Sieger von 30 Weltcup-Rennen.

Nahezu perfekte Fahrt

Miller hat seit Samstag bereits 31 Siege im Kasten. Einen Tag, nachdem ihn Sensationsmann Werner Heel (ITA) noch um ein Zehntel abgefangen hatte, sicherte sich der US-Amerikaner mit einer nahezu perfekten Fahrt seinen sechsten Saisonsieg. Er gewann beachtliche 0,40 Sek. vor Cuche und rückte damit dem Schweizer auch in der Abfahrts-Wertung auf fünf Punkte nahe. "Ich habe einen Fehler zu viel gemacht. Das wird beim Finale in Bormio ein großer Kampf um die Abfahrtskugel", ist Cuche bewusst.

Heel bestätigte als Dritter (+0,75) seinen Überraschungs-Sieg und verwies Kröll um eine Hundertsel auf Platz vier. "Ein blöder Fehler, sonst wäre wieder deutlich mehr möglich gewesen", ärgerte sich der Vortages-Dritte Kröll. "Insgesamt hat mir die lange Trainingsphase gut getan. Das ist wirklich eine Genugtuung für eine bisher verkorkste Saison", freute sich der Steirer trotzdem.

Walchhofer noch zu schwach

Mit Michael Walchhofer auf Platz sechs ("Ich verliere unten, weil mir nach der Krankheit noch die Kondition fehlt") und Georg Streitberger, der als Neunter sein bestes Abfahrts-Ergebnis egalisierte, brachten die ÖSV-Herren im Gegensatz zum Vortag zwei weitere Läufer in die Top-Ten.

Der große Gewinner des Tages war aber Miller, der sieben Rennen vor Schluss bei 1.283 Punkten hält und 165 Zähler Vorsprung auf Cuche (1.118) sowie bereits 225 auf Raich (1.058) hat. "Wenn er so weiter fährt, wird ihm der Gesamtsieg kaum noch zu nehmen sein", ist Cuche überzeugt.

Miller selbst wiegelte ab. "Die anderen bleiben Konkurrenten bis zum Schluss, Benni darf man nie abschreiben", sagte der 30-jährige "Solist" aus New Hampshire, der sich seit dieser Saison abseits des US-Teams selbst organisiert. Mit seinem 31. Weltcupsieg überflügelte er Raich (30) und ist nun hinter Hermann Maier (53) an Siegen zweitbester aktiver Fahrer im Weltcup.

Miller erklärte sein "Hoch" so: "Ich habe derzeit eine Abstimmung, zu der ich volles Vertrauen habe. Es macht mir deshalb totalen Spaß, Rennen zu fahren. Heute waren Passagen dabei, die wären nicht mehr besser gegangen." (APA)