Ein plötzlicher Windstoß kann es für Autofahrer in sich haben. Bis zu einem Meter wird das Auto seitwärts versetzt, wenn es von einer 70 km/h Böe erfasst wird. "Das gilt bei einer Fahrgeschwindigkeit von 100 km/h. Wer mit 130 auf der Autobahn unterwegs ist, kann mit seinem Auto im Extremfall bis zu vier Meter versetzt werden. Je leichter das Auto ist, desto leichter wird es ausgehoben. Für alle gilt: Fuß weg vom Gas und Hände fest ans Lenkrad", sagt Harald Minarik, Leiter des ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrums Oberösterreich in Marchtrenk. Wie man sich vor unliebsamen Überraschungen im Sturm und vor möglichen Unfällen schützt, fasst der ÖAMTC-Fahrsicherheitsexperte zusammen.

 

 

  • Abstand halten

  • Lenkrad bewusst mit beiden Händen festhalten

  • Sein Umfeld genauer registrieren und Freiraum schaffen: Alle anderen Verkehrsteilnehmer in die Beobachtung miteinbeziehen. So kann man Gefahrenmomente rechtzeitig erkennen.

  • Geschwindigkeit reduzieren. Je langsamer man fährt, desto mehr Zeit hat man, um eventuell erforderliche Lenkkorrekturen durchzuführen.

  • Umgebung auf Sturmhinweise beobachten: Kritische Stellen sind häufig mit Windsäcken oder entsprechenden Verkehrsschildern gekennzeichnet. Zusätzlich ist es bei starkem Wind hilfreich, Bäume sowie Sträucher verstärkt zu beobachten.

  • Achtung, besonders exponierte Stellen wie Brücken oder Bergkuppen stellen eine Gefahrenquelle dar.

  • Vorausschauend fahren: Einerseits, um "Windangriffe" abschätzen zu können, anderseits um Hindernisse wie Äste, Dachziegel oder gar Bäume auf der Straße rechtzeitig wahrzunehmen. Besondere Vorsicht ist auch beim Überholen von Klein-Lkw geboten.

  • Vorsicht Windschatten: Wer aus dem Windschatten kommt, wird mit voller Wucht vom Seitenwind getroffen. Unbedingt auf Gefahrenstellen achten, wie z.B. nach Tunnelausfahrten oder bei Überholmanövern von Schwerfahrzeugen.

  • Fahrzeugtür vorsichtig öffnen und Griff festhalten. "Eine Sturmböe kann die Tür aufreißen und Schaden anrichten. Dabei können auch Passanten verletzt werden", warnt der ÖAMTC-Fahrtechniker.

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    Lenker von Fahrzeugen mit großer Windangriffsfläche müssen sich ebenfalls auf die plötzliche Krafteinwirkung von Außen gefasst machen. Minarik empfiehlt:

  • Fahrzeuge gleichmäßig beladen. Sind Zugfahrzeug und Anhänger unterschiedlich schwer, hat das bei starkem Wind auch Auswirkungen auf die Fahrdynamik.

  • Fahrten im Pkw im Planenanhänger vermeiden.

  • Plane fest verzurren. Ladungssicherung jedenfalls den schwierigen Gegebenheiten anpassen.

  • Route mit Bedacht wählen: Windgeschütze Straßen (z.B. entlang von Lärmschutzwänden) bevorzugen und freie Überlandstraßen meiden.

  • Nur dringende Fahrten erledigen, im Extremfall sogar Fahrten aufschieben.

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    "Die Gefahr, dass man bei Sturm Ladegut verliert, ist ungleich größer als bei windstillem Wetter. Deshalb sollte wirklich jede Fahrt überlegt sein und der Fahrer eigenverantwortlich für die nötige Sicherheit an seinem Lkw sorgen", appelliert der ÖAMTC-Experte an das Sicherheitsbewusstsein der Brummi-Fahrer. (red)