Kapstadt - Zu Beginn eines zweitägigen Besuches in Südafrika hat der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy eine neue Afrika-Politik seines Landes angekündigt. Alle Militärabkommen mit afrikanischen Ländern würden neu verhandelt, sie müssten völlig transparent gemacht werden, sagte Sarkozy am Donnerstag in Kapstadt. Die betroffenen Staatschefs seien darüber informiert. Frankreich brauche nicht länger eine Polizistenrolle auf dem Kontinent zu spielen, sagte Sarkozy der südafrikanischen Zeitung The Star. Die Verantwortung im Krisenfall solle schrittweise an regionale Organisationen wie die Afrikanische Union (AU) abgegeben werden. Derzeit befinden sich französische Truppen - insgesamt etwa 9000 Soldaten - in Gabun, Kamerun, Côte d'Ivoire, Djibouti, der Zentralafrikanischen Republik, Senegal und im Tschad, die alle 1960 unabhängig wurden. Als frühere Kolonialmacht unterhält Frankreich zu vielen autoritären Regimes in Afrika enge Beziehungen. (AFP/DER STANDARD, Printausgabe, 29.2.2008)