Journalisten, Kameraleute und Fotografen waren zu der Schottergrube am Rande von Villach gekommen, wo Entschärfer des Innenministeriums die Zündung vornahmen. "Wir wollen Erkenntnisse gewinnen und die Gefährlichkeit demonstrieren", erklärte Stadtpolizeikommandant Erich Londer. Man habe sich dazu entschlossen, die Kracher durch mit Benzin getränkte Stoffstreifen zu zünden. Die Jugendlichen hatten eine andere Form der Zündung vorgehabt, die wesentlich gefährlicher gewesen wäre.
Wie Maschinengewehrfeuer
Das Holzgestell wurde senkrecht aufgestellt. Die tausenden Kracher detonierten nicht alle auf einmal, sondern der Reihe nach, es klang wie Maschinengewehrfeuer. Einige hundert Stück wurden durch die Explosionen weggeschleudert und blieben als Blindgänger liegen. Nachdem sich der Pulverdampf verzogen hatte, gab es noch vereinzelte "Nachbrenner", dann war die ganze Sache auch schon wieder vorbei.
"Man darf die Sache nicht unterschätzen", erläuterte Thomas Csengel, einer der Entschärfungsspezialisten. Durch die Zündung im Freien sei der größte Teil der Energie verpufft. "Wenn man diese Konstruktion in einem geschlossenen Auto explodieren lässt, ist das Fahrzeug weitgehend zerstört", meinte Csengel. Insgesamt detonierten fast vier Kilogramm des sogenannten "Flashpulvers" - eine Mischung aus Aluminiumpulver und Kaliumperchlorat - mit dem die Schweizer Kracher gefüllt sind.