Laibach - Die slowenische Handelskette Mercator hat 2007 ihren Nettogewinn um 45,3 Prozent auf 43,8 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn wurde von Einmalerträgen beeinflusst. Ohne diese einmaligen Effekte wäre der Vorsteuergewinn in Höhe von 43,3 Mio. Euro um knapp 34 Prozent höher ausgefallen als im Jahr 2006. Der Umsatz stieg um 18,4 Prozent auf 2,45 Mrd. Euro. Fast ein Drittel des Umsatzes machte das Auslandsgeschäft im Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina aus.

Die Mercator-Gruppe habe im Vorjahr sowohl ihre Führungsposition am slowenischen Markt gestärkt als auch die Position in Südosteuropa ausgebaut, betonte Mercator-Vorstand Ziga Debeljak am Mittwoch vor Journalisten. Bis zum Jahr 2012 will Mercator der führende Händler in der Region werden. Nach dem Einstieg in den montenegrinischen Markt im Dezember 2007, plant das Unternehmen sein Geschäft innerhalb von zwei Jahren auch auf Bulgarien und Mazedonien auszuweiten.

Serbien wichtigster Auslandsmarkt

In Slowenien hat Mercator, die einen Marktanteil von 37 Prozent hält, 70 Prozent seines Gesamtumsatzes verzeichnet. Der Umsatz am heimischen Markt stieg um 5,7 Prozent auf 1,7 Mio. Euro verzeichnet. Für heuer plant Mercator in Slowenien einen Umsatz von 1,76 Mrd. Euro. Das Auslandsgeschäft hat zum gesamten Umsatz 30 Prozent bzw. 732 Mio. Euro beigetragen. Das war ein Plus von 65,2 Prozent im Vergleich zum 2006. Das größte Umsatzwachstum von fast 173 Prozent auf 344 Mio. Euro verzeichnete die Mercator-Tochter in Serbien. Im Kroatien stieg der Umsatz um 22,6 Prozent auf 319,7 Mio. Euro, in Bosnien um 21 Prozent auf 68,1 Mio. Euro.

Im Serbien, das neben Kroatien zu wichtigsten Auslandsmärkten von Mercator zählt, soll der Umsatz heuer um weitere 10 Prozent gesteigert werden. Trotz der angespannten Lage und Ausschreitungen nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo scheint Mercator ihr Geschäft dort nicht gefährdet zu sehen. Der Tag der Großkundgebung in Belgrad zeichnete sich zwar am Absatz ab, doch nun verlaufe das Geschäft wie üblich, erklärte die Chefin der serbischen Tochterunternehmen, Stanka Curovic.

Am 20. März soll so auch das neue Einkaufszentrum in der zweitgrößten Stadt Nis in Süden des Landes eröffnet werden. Der Mercator-Vorstand wollte nicht darüber spekulieren, was für Folgen die slowenische Anerkennung des unabhängigen Kosovo auf das Geschäft in Serbien haben könnte. Der Unmut wegen der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo und der Reaktion der EU - Slowenien hält derzeit den EU-Ratsvorsitz - hat Mercator allerdings bereits zu spüren bekommen. Anfang des Monats ist vor dem Belgrader Einkaufszentrum eine Bombe explodiert, später gab es weitere Bombendrohungen.

Im Jahr 2007 hat Mercator in die Ausweitung seines Handelsnetzes 165 Mio. Euro investiert, davon fast die Hälfte (80 Mio. Euro) im Ausland. Heuer will die Gruppe insgesamt 264 Mio. Euro investieren. Für das Jahr 2008 plant Mercator einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro und Nettogewinn von 40,6 Mio. Euro. (APA)