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Foto: Archiv
Die finale Entscheidung um die ISO-Standardisierung von Office Open XML - kurz OXML - steht unmittelbar bevor. Während Microsoft naturgemäß einen Bedarf an einem weiteren Dokumentenstandard sieht, melden sich auch wieder kritische Stimmen zu Wort - so etwa IBM .

"Kein Nutzen für die Kunden"

Nach Ansicht von Georg Haschek, Software IT Architekt bei IBM Österreich, würde ein Standard, nämlich das bereits ISO-zertifizierte Open Document Format (ODF), vollkommen ausreichen. "Ein zweiter Standard bringt den Kunden keinen zusätzlichen Nutzen. Es ist hier das Highlander-Prinzip - Es kann nur einen geben - wesentlich besser."

Nicht IBM gegen Microsoft

"In den Medien wird oft von einem Streit zwischen IBM und Microsoft gesprochen. IN Wahrheit müsste es heißen Microsoft gegen den Rest. Viele Unternehmen haben den Sinn von ODF gesehen und waren bereit gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Auch bei IBM musste man hier umdenken lernen. Aber wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass dies das Beste für unsere Kunden ist."

Microsoft soll sich ODF anschließen

Einen Grund für zwei Dokumentenstandards kann Haschek nicht erkennen. "Microsoft soll den Weg von ODF einschlagen und sich an dieser Entwicklung beteiligen. Vor allem in Punkto Interoperabilität zeigt sich wie schwierig es mit zwei Standards werden wird. Natürlich gibt es Übersetzungstools, aber wer schon einmal versucht hat, damit zu arbeiten, weiß, dass es Grenzen gibt."

Auch für Endkunden

Die ISO-Standardisierung gilt als wesentlich Kriterium für e-Government-Lösungen. Viele Behörden und staatliche Ausschreibungen setzen entsprechende Standards voraus. Wer dies nicht bieten kann, wird nicht berücksichtigt. "Auch für Endkunden hat die Standardisierung und die Diskussion über mehrere Standards Auswirkungen. Immerhin tauscht man ja auch mit Freunden Dokumente aus beziehungsweise will dies auch in Zukunft tun können", so Haschek.(red)