Wien - Der an der Wiener Börse notierte Maut-Spezialist Kapsch TrafficCom hat in den ersten drei Quartalen 2007/08 bei einem rückläufigen Gesamtumsatz die Ergebniszahlen und die Rentabilität eigenen Angaben von heute, Mittwoch, zufolge deutlich verbessert. Die Verkaufserlöse seien um 12 Prozent auf 123,6 Mio. Euro zurückgegangen, teilte das Unternehmen heute, Mittwoch, mit. Das um Einmaleffekte bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 89 Prozent auf 18,6 Mio. Euro.

Der um nicht wiederkehrende Aufwendungen und Erträge bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich von 13,1 Mio. Euro um 65 Prozent auf 21,5 Mio. Euro. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 7 auf 14 Prozent.

Die Volatilität, der das Projektgeschäft und damit insbesondere das Segment Road Solution Projects (RSP) unterliege, sowie nicht vergebene Großprojekte seien an dem rückläufigen Umsatz schuld gewesen.

Die Segmentanalyse zeige, dass das Segment SEC das EBIT in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um 77 Prozent auf 15,9 Mio. Euro gesteigerte hat, beim Segment RSP waren es 29 Prozent auf 2,2 Mio. Euro. Im Segment OTH drehte das EBIT von minus 0,8 Mio. auf plus 0,5 Mio. Euro.

Deutlich verbessert hat Kapsch TrafficCom eigenen Angaben zufolge das Ergebnis vor Steuern, das mit 21,2 Mio. Euro um 91 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres von 11,0 Mio. Euro lag. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich von 8,4 Mio. Euro um 64 Prozent auf 13,8 Mio. Euro.

Segmente im Detail

Nach Segmenten betrachtet, verzeichnete das Segment Road Solution Projects (RSP) in den ersten drei Quartalen einen Rückgang auf 30,7 Mio. Euro (Vorjahr: 85,6 Mio. Euro). Im Vorjahreswert seien allerdings Umsätze im Zusammenhang mit der Errichtung der Phase I des landesweiten Lkw-Mautsystems in der Tschechischen Republik in Höhe von 79,0 Mio. Euro enthalten während im laufenden Wirtschaftsjahr bisher Umsätze von 14,5 Mio. Euro in der Tschechischen Republik erzielt wurden. Zudem befänden sich die für das laufende Wirtschaftsjahr anstehenden Großprojekte durch zeitliche Verschiebungen noch in der Angebotsphase oder in Vorbereitung einer neuen Ausschreibung.

Sehr positiv habe sich das Segment Services, System Extensions, Components Sales (SEC) entwickelt, das aufgrund des wachsenden Geschäftsvolumens den Umsatz wesentlich von 45,4 Mio. Euro in den ersten neun Monaten des Vorjahres um 87 Prozent auf 84,9 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen des laufenden Wirtschaftsjahres gesteigert hat. Diese Entwicklung sei vor allem auf die wiederkehrenden Umsätze aus dem erfolgreichen technischen und kommerziellen Betrieb des landesweiten Lkw-Mautsystems in der Tschechischen Republik sowie die signifikant gestiegenen Verkaufszahlen von Komponenten, insbesondere On-Board Units (OBUs), zurückzuführen. Das Segment Others (OTH) erzielte in den ersten drei Quartalen einen Umsatz von 8,0 Mio. Euro, der damit um 19,2 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres mit 9,9 Mio. Euro lag.

Projektvorhaben

Zum Stichtag 31. Dezember 2007 wies Kapsch TrafficCom eine um 26 Prozent gestiegene Bilanzsumme von 285,5 Mio. Euro aus (31. März 2007: 227,2 Mio. Euro). Das Eigenkapital verbesserte sich auf 116,2 Mio. Euro (31. März 2007: 45,6 Mio. Euro). Damit verfügte die Gesellschaft zum Stichtag 31. Dezember 2007 über eine Eigenkapitalquote von 40,7 Prozent (31. März 2007: 20,1 Prozent). Die Nettoverschuldung per 31. März 2007 von 12,5 Mio. Euro hat sich unter anderem durch die erfolgreiche Börseneinführung in ein Nettoguthaben von 35,8 Mio. Euro zum Stichtag 31. Dezember 2007 gedreht.

Die Teilnahme an den Ausschreibungen beziehungsweise Projektvergaben in der Slowakei, Australien, Südafrika und Großbritannien prägen den Unternehmensangaben zufolge die nächsten Monate, wobei bereits Aufträge aus Neuseeland, Chile und Südafrika in den ersten drei Quartalen des laufenden Wirtschaftsjahres verbucht werden konnten.

Am 28. Dezember 2007 hat Kapsch TrafficCom mit der Unterzeichnung eines neuen Vertragszusatzes zum Vertrag über die Lieferung und zum Vertrag über den Betrieb des auf Mikrowellen-Technologie basierenden Mautsystems in der Tschechischen Republik, die Verhandlungen zwischen dem tschechischen Verkehrministerium und dem von Kapsch TrafficCom angeführten Konsortium finalisiert und die Erweiterung des landesweiten Lkw-Mautsystems (Phase II) konkretisiert. (APA)