Klagenfurt – Der im Oktober 2007 vollzogene Verkauf der Kärntner Hypo-Group-Mehrheitsanteile an die BayernLB hat jetzt einen verspäteten "Honorarskandal" ausgelöst. Der Villacher Wirtschaftstreuhänder Dietrich Birnbacher erhielt für die gesamte Abwicklung des Deals zwölf Millionen Euro Honorar. Das sind 1,5 Prozent der Verkaufssumme von 800 Mio. Euro. Der 67-jährigen Birnbacher bezieht bereits eine ASVG-Pension. Nur Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider und der Chef der Kärntner Landesholding, ÖVP-Obmann Josef Martinz, haben ihre Unterschrift unter den geheimen und erst jetzt öffentlich bekannt gewordenen Vertrag mit Birnbacher gesetzt.

Laut Informationen des STANDARD hatte Birnbacher schon im März 2007 (Hypo-intern) eines von vier Gutachten zum Verkauf der Hypo-Mehrheit an die Bayern erstellt, also lange, bevor das Projekt dem Vorstand der Landesholding mitgeteilt wurde. Bedingung für den Auftragnehmer: Es dürfe nur mit Haider, Martinz und dem heutigen Hypo-Group-Vorstand Tilo Berlin darüber gesprochen werden.

Birnbacher hatte auch immer wieder für das BZÖ Gutachten erstellt, so etwa im Fall des Wirtschaftsdebakels von Haiders Lieblingskulturprojekt, der Klagenfurter Seebühne. Und er war jahrzehntelang der private Steuerberater von VP-Chef Martinz. (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.02.2008)