Das sei "ein Missstand", diagnostiziert Marek. Sie setzt Hoffnung in eine von ihr gestartete, überparteiliche Initiative: Mit der Verleihung des MIA-Awards, der in Kooperation mit dem Standard heuer erstmals "bemerkenswerte Frauen mit Migrationshintergrund" auszeichnen wird, würden die Leistungen des weiblichen Teiles der Einwanderung in den Vordergrund gerückt. Von "Frauen, die als Migrantinnen ihr Leben gestalten. Die über äußere und innere, aufgrund ihrer kulturellen oder ethnischen Herkunft bestehende, Grenzen gegangen sind", zählt Marek auf.
Spannung bis zum 7. März
Am Montag wurden die Namen der im ersten MIA-Jahr Nominierten bekannt. Am 7. März 2008 werden im Studio 44 der Österreichischen Lotterien - die den Award ebenso wie die Industriellenvereinigung, die Firma Kapsch, die Wirtschaftskammer Österreich und das Bankhaus Schelhammer & Schattera unterstützen - feierlich die Preisträgerinnen in fünf Kategorien bekanntgegeben. Preisgeld gibt es heuer noch keines, aber der Award habe Zukunft, freut sich Marek. "Für das kommende Jahr 2009 haben wir schon Sponsoren gemeldet."
Der MIA-Award werde "Ausländerinnen und eingebürgerten Frauen in Österreich Mut machen", sagt Mi-Ja Friedländer. Die gebürtige Koreanerin, die in Österreich gemeinsam mit ihrem aus Israel zugewanderten Mann die japanisch-koreanische Restaurantkette Akakiko gegründet hat, ist Mitinitiatorin des neuen Preises. Chancen, so meint sie, gebe es für Migrantinnen in Österreich viele: "Man muss eben aus eigenem initiativ werden."
Gesetz als Barriere
Sie selber, einst als Krankenschwester nach Österreich gekommen, habe gleich nach ihrer Ankunft "intensiv Deutsch gelernt und mich durch Bücherlesen und Museumsbesuche mit der hiesigen Kultur auseinandergesetzt". Probleme habe es für sie "höchstens nach unserer Geschäftsgründung gegeben, weil es aus gesetzlichen Gründen recht schwer war, Arbeitskräfte aus Japan oder Südkorea nach Österreich zu holen. Dass die Fremdengesetze auch die Situation manch einwandernder Frau erschweren könnten, ist auch Marek "bewusst": Frauen, die als Familienangehörige nach Österreich kämen, müssten ein Jahr warten, bevor sie Zugang zum Arbeitsmarkt hätten. Doch die Regelung sei nötig gewesen, um "gegen Scheinehen vorzugehen", sagt die Staatssekretärin.