Belgrad - Die regierende Demokratische Partei Serbiens (DSS)
des Premiers Vojislav Kostunica hat ausländischen Investoren heute
Montag eine volle Sicherheit versprochen. Serbien habe noch werde es
Wirtschaftsbeziehungen mit einem einzigen Land unterbrechen, sagte
der DSS-Sprecher Andreja Mladenovic bei einer Pressekonferenz. Auch
würden alle ausländischen Niederlassungen und Botschaften in Belgrad
und anderswo im Lande geschützt werden.
Die Polizei werde entsprechend den Vorschriften und den Gesetzen
reagieren, da das Völkerrecht von Serbien geachtet werde, unterstrich
Mladenovic. Die Äußerung des DSS-Funktionärs erfolgte, nachdem am
letzten Donnerstag in Belgrad die US-amerikanische Botschaft in Brand
gesetzt wurde und mehrere andere Botschaften der Staaten, die den
Kosovo anerkannt hatten, beschädigt wurden. Gleichzeitig wurden von
Randalierern auch rund 90 Geschäfte und Firmenvertretungen
angegriffen, einige total demoliert.
Polizei habe Schlimmeres verhindert
Mladenovic wies die Vorwürfe zurück, wonach für die Krawalle auch
die Veranstalter des großen Protestes gegen die Unabhängigkeit des
Kosovo, der im Stadtzentrum Belgrads abgehalten wurde, schuldig
gewesen seien. Nach seinen Worten wäre alles viel schlimmer
ausgefallen, hätte die Polizei nicht rechtzeitig reagiert.
In der Öffentlichkeit waren in den vergangenen Tagen vor allem
Vorwürfe auf Kosten der Polizei zu hören. Augenzeugen berichteten,
dass es vor der US- und anderen Botschaften am Donnerstagabend eine
Zeitlang gar keine Polizei gegeben habe. Innenminister Dragan Jocic
befindet sich nach einem schweren Verkehrsunfall seit einem Monat im
Krankenhaus. Es gibt Spekulationen, dass die Aufgaben des
Innenministers praktisch von Premier Kostunica verrichtet würden. (APA)