Das Tanzfestival "Szene Bunte Wähne" für junges Publikum läuft bis 2. März in Wien
Redaktion
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Wien - Was zeitgenössischer Tanz für Kinder und Jugendliche sein kann, versucht das Festival Szene Bunte Wähne nun zum elften Mal herauszufinden. Ein schwieriges Unterfangen, wie das Programm immer wieder zeigt. Keine Lösung kann es sein, den jungen Leuten einfach Arbeiten von Künstlern zu verhökern, die auf diese Zielgruppe zuarbeiten, weil sie auf dem "erwachsenen" Markt nicht landen.
Dass es auch schiefgehen kann, choreografischen Nachwuchs auf Youngsters loszulassen, beweist Lisi Estaràs zum Festivalauftakt im Tanzquartier mit Patchagonia, das für Jugendliche ab 14 Jahren ausgewiesen ist. Das von Les Ballets C. de la B. produzierte Stück schmeckt - wenig überraschend - nach dessen oft zweifelhafter Stückeküche.
Kleine Entschädigung
Eine kleine Entschädigung für die versackte Dramaturgie (Guy Cools), das billige Bühnenbild (Peter De Blieck) und die Einfallslosigkeit der Choreografin bot immerhin Melanie Lomoff, die auch als Tänzerin in Platels Stück "vrprs" zu sehen war.
Sie gestaltete den Part der einzigen Patchagonia-Frau mit starker Präsenz, großer Flexibilität und feiner Technik: intelligent, beinahe zurückhaltend und durchgehend souverän. Damit unterschied sie sich deutlich von ihren Tänzerpartnern, deren Qualitäten aber wohl auch Estaràs' banalen Einfällen zum Opfer fielen.
Fazit: Jugendliche sollten prinzipiell erstklassigen, eigentlich für Erwachsene gemachten Arbeiten begegnen können. Unter diesen vorzugsweise solchen, die klar konstruiert und gut lesbar daherkommen wie manche Produktionen von Wim Vandekeybus, aber auch von Superamas oder Maguy Marin. Das hat die von Johanna Figl schwach kuratierte Szene Bunte Wähne bisher nicht geschafft. (Helmut Ploebst, DER STANDARD/Printausgabe, 23./24.02.2008)
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