Muss nicht nur Schläge einstecken: Marshall Jack Carter (Colin Ferguson) in "Eureka" auf ProSieben.

Foto: ProSieben
Was aus der Menschheit werden könnte, wenn den Herren der Schöpfung nicht ewig quengelnde Ehefrauen in den Ohren lägen, die in der Schlafstatt nach dem Gatten verlangen, zeigt ab Montag ProSieben in "Eureka". Während sie nach Entspannung ruft ("Du braucht deinen Schlaf. Du weißt, wie du sonst bist"), bastelt er im Keller an der Aufhebung von Raum und Zeit. Was für ein Schicksal!

"Eureka", das ist in dem Fall keine Forschungsförderungsgesellschaft und auch kein neues Wissenschaftsmagazin mit einem albernen Titel, sondern ein kleines Kaff an der pazifischen Westküste. Auf dem Weg nach Los Angeles bleibt Marshall Jack Carter (Colin Ferguson) mit seiner Tochter Zoe hängen und stößt auf Verwunderliches. Kinder spielen mit mathematischen Formeln auf der Straße, beim Friseur liegen Wissenschaftsmagazine auf, der Leihwagen ist ein Solarauto. Was Carter (noch) nicht weiß: Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die US-Regierung eine Handvoll genialer Wissenschafter in Eureka angesiedelt, und denen gerät die Welt außer Kontrolle.

"Eureka" verarbeitet in einem Mix aus Mystery und Comedy den durch die globale Erwärmung erschütterten Fortschrittsglauben: Das hyperintelligente Dorf versinkt im Chaos, das die Naturwissenschafter ausgelöst haben. Der bodenständige Carter wird zum Sheriff ernannt und soll Ordnung bringen. Der hat allerdings selber mit seiner pubertären Tochter und einer offensiven Hotel-Besitzerin genug Aufregung am Hals: zwölf Folgen launige Serienunterhaltung. (Doris Priesching/DER STANDARD, Printausgabe, 25.2.2008)