Die Führungsspitze der deutschen Gewerkschaft ver.di droht der Deutschen Telekom für den Fall des Verkaufs der Sparte Systemintegration (SI) von T-Systems mit umfassenden Streiks. Konflikt "Falls es auf einen Verkauf bei T-Systems hinausläuft, ist ein Großkonflikt vorprogrammiert", sagte ver.di- Bundesvorstand und stellvertretender Aufsichtsratschef der Telekom, Lothar Schröder, der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" (München). T-Systems-Chef Reinhard Clemens will Berichten zufolge kommenden Mittwoch dem Aufsichtsrat der Telekom seine Pläne für SI vorlegen. Bretter Von einem Verkauf des Bereiches wären laut dem Bericht rund 18.000 Mitarbeiter betroffen. Verdi sieht die Dienstleistungssparte T-Systems deshalb als Schwerpunkt der personalpolitischen Auseinandersetzungen mit dem Telekom-Management im laufenden Jahr. "Das dickste Brett, das wir 2008 zu bohren haben, dürfte T-Systems sein", sagte Schröder der Zeitung. Kürzung Die Gewerkschaft rechnet für 2008 mit zusätzlichen Personalkürzungen in Zentralbereichen des Konzerns. "Im laufenden Jahr dürfte es die Querschnittsbereiche des Konzerns treffen, etwa die Aus- und Weiterbildung oder die Buchführung", so Schröder. Auch bei T-Home rechnet die Gewerkschaft mit weiteren Kürzungen. "Insgesamt will das Management 2008 und in den kommenden Jahren noch mindestens 35.000 Arbeitsplätze bei der Telekom streichen", sagte Schröder. Clemens hatte vergangene Woche in einem Interview der Tageszeitung "Die Welt" angedeutet, dass der Bereich Systemintegration eher in eine Partnerschaft eingebracht als verkauft werden solle. Außerdem sagte er, dass Personalabbau notwendig sei, um die schwächelnde T- Systems wieder auf Kurs zu bringen. Konkrete Zahlen für den Jobabbau hatte Clemens dabei noch nicht nennen wollen. (APA)