Überschattet war das Spiel aber ohnehin von einer schweren Verletzung des kroatischen Teamstürmers Eduardo da Silva. Der 24-Jährige schied nach einem brutalen Foul von Martin Taylor, für das dieser ausgeschlossen wurde, bereits in der dritten Minute mit gebrochenem linken Wadenbein aus. Eduardo wurde bereits operiert und fällt für mindestens sechs Monate aus. Seine Mannschaftskollegen waren vom Anblick der Verletzung sichtlich geschockt, einige mussten von Trainer Arsene Wenger zurück aufs Spielfeld geschickt werden.
Der Schotte McFadden hatte Birmingham in Unterzahl per Freistoß in Führung gebracht (28.), ehe der 18-jährige Walcott mit seinen ersten beiden Toren in der Premier League zuschlug. Ein Fehler von Clichy, der Parnaby im Strafraum zu Fall gebracht hatte, brachte Arsenal allerdings um zwei wichtige Zähler. McFadden ließ dem Spanier Manuel Almunia, der für Jens Lehmann ins Gunners-Tor zurückgekehrt war, vom Punkt keine Chance.
Wenger rudert zurück
Arsene Wenger reagierte nach dem Spiel wütend: "Das Tackling war entsetzlich. Dieser Mensch sollte nie wieder Fußball spielen", sagte der Arsenal-Trainer in Richtung Taylor. Diese Aussage nahm der Franzose später jedoch als "überzogen" zurück. Zu Eduardo meinte Wenger: "Seine Saison ist zu Ende und das ist sehr, sehr schlecht. Wir fürchten aber, es könnte viel länger dauern." Über ein mögliches Karriereende wollte er aber nicht sprechen. "So weit würde ich nicht gehen. Ich bin kein Arzt, daher möchte ich auch nicht in medizinische Details gehen." "Man glaubt, man muss Arsenal treten um Arsenal zu stoppen. So etwas wie heute hat kommen müssen. Viele Leute sind mit zu vielen üblen Tacklings davon gekommen. Aber das ist einfach nicht zu akzeptieren. Wenn das Fußball ist, sollte man damit Schluss machen", so Wenger weiter.
Blues-Coach Alex McLeish konterte: "Martin ist kein schmutziger Spieler, Eduardo war in dieser Szene zu schnell für ihn. Er ist verzweifelt wegen der Verletzung." Ins selbe Horn bließ Steve Bruce. Der jetzige Wigan-Trainer hatte Taylor in seiner Zeit in Birmingham verpflichtet: "Martin Taylor würde nie jemanden verletzen wollen. Er hat das Tackling einfach falsch getimet." In einer Stellungnahme bedauert Birmingham den Vorfall und wünschte Eduardo rasche Genesung. Es habe aber keine böse Absicht Taylors bestanden, dies gehe auch aus dem Studium der Fernsehbilder hervor. Der Verteidiger selbst hatte sich für sein Einsteigen bereits davor entschuldigt
Aus für EURO
Da Silva wird Kroatien, dem Vorrunden-Gegner Österreichs, damit auch bei der Europameisterschaft fehlen. Er war nach seiner Niederstreckung fast acht Minuten auf dem Feld behandelt worden, ehe er auf einer Trage abtransportiert worden war. Ebenso wie die Spieler waren auch die versorgenden Mediziner laut Medienangaben vom Grad der Verletzung schockiert. Kroatiens Teamkapitän Niko Kovac war ebenfalls entsetzt: "Das ist eine Katastrophe, eine riesige Schwächung für das ganze Team", erklärte der Mittelfeldspieler von Red Bull Salzburg.
Der Fernsehsender Sky verzichtete darauf, eine Wiederholung der Attacke zu senden. Die Bilder der Verletzung seien zu schrecklich gewesen. Eduardo hält in bisher 21 Länderspielen für Kroatien bei 13 Toren. Mit 10 davon alleine in der abgelaufenen Qualifikation hatte er erheblichen Anteil an der erfolgreichen Qualifikation Kroatiens.
Der Stürmer war 1998 aus Rio de Janeiro in die Jugend von Dinamo Zagreb gewechselt. In der Saison 2006/07 hatte Eduardo mit 34 Toren in 32 Spielen einen neuen Rekord in der kroatischen Liga aufgestellt und im Sommer zu Arsenal gewechselt.
ManUnited kommt näher