Wien - Drei Forschungsprojekte des Iran nähren bei Experten nach wie vor Zweifel an den friedlichen Absichten Teherans. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) verfügt laut ihrem jüngsten Bericht über Informationen, wonach diese Projekte in der Vergangenheit eine militärische nukleare Komponente hatten und anscheinend auf administrativer Ebene miteinander verbunden waren. Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob die Projekte tatsächlich durchgeführt oder nur angedacht wurden.

Beim ersten Forschungsprogramm handelt es sich um das sogenannte "Projekt grünes Salz". Es besteht die Annahme, dass dabei das grüne Kristall Uran-Tetrafluorid für die Anreicherung von Uran hergestellt werden sollte, heißt es aus Kreisen der IAEA. In den Dokumenten zum "Projekt grünes Salz" wird ein weiteres Forschungsprojekt erwähnt, bei dem es um die Entwicklung eines Raketensystems Typ "Shahab 3" ging. Laut Einschätzung der IAEA könne man in den geplanten Rakten "ziemlich wahrscheinlich einen nuklearen Sprengsatz unterbringen".

Weiters liegen den Atominspektoren Informationen über Studien zu Explosionsforschungen vor, die ebenfalls auf die Entwicklung von Atomwaffen hinweisen könnten. Unter anderem geht es um einen ferngezündeten Test in einem 400 Meter langen Tunnel. Aus einem früheren IAEA-Bericht aus dem Jahr 2004 geht hervor, dass einige der in die Projekte involvierten Forschungsinstitutionen auch im Auftrag des iranischen Verteidigungsministeriums arbeiteten.

Die IAEA hat die Informationen über diese Projekte von den USA erhalten, heißt es in Diplomatenkreisen. Die schematischen Pläne, Arbeitsabläufe und anderen Daten waren angeblich auf einem Laptop gespeichert, der aus dem Iran geschmuggelt wurde. Teheran habe sich endgültig auf den Standpunkt festgelegt, dass die Informationen "ohne Grundlage und fingiert" sind, so der IAEA-Bericht. (APA)