Ein Auto mit unrühmlicher Vergangenheit - der Ford "Falcon". Mehr dazu lesen Sie in der Ansichtssache.

Foto: Gerald Henzinger
Gerald und Eva werden zwei Monate durch Südamerika reisen und jede Wochen (sofern möglich) über den aktuellen Stand ihrer Reise auf derStandard.at in Form von Berichten und Ansichtssachen in ihrem Reiseblog erzählen. Begleiten Sie die beiden auf ihrer Fahrt durch Argentinien und Bolivien.
***
Hansi Hinterseer meets Rammstein. Das ist "Guinda", eine Band, die in Salta und Umgebung wahre Begeisterungsstürme auslöst und der wir uns vorgestern in der Disco "Carpa el Gaucho" hingegeben haben. Hier dauert der Carneval etwas länger und als die einzigen "Gringos" in der Disco, fielen wir natürlich auch gleich den mit Farben beschmierten Händen der Verkleideten zum Opfer.

Wir haben nun bereits eine Woche hier in Argentinien zugebracht und in einem 20 Stunden Busmarathon die Stadt Salta, im Norden Argentiniens, erreicht. Jose, in dessen Hinterzimmer seiner Apotheke wir zurzeit logieren, ist Tabakbauer, Apotheker, Politiker und Hühnerzüchter.

Resümee: Nichts als Ärger

Und das ist sonst noch in der ersten Woche passiert:

Zum Flug selbst gibt’s nicht viel zu sagen. Lang und zeitweise sehr holprig war’s. In Buenos Aires stellte sich die Frage, wohin mit uns? Wir hatten zwar eine Empfehlung für das Hostal KM0, welches allerdings ausgebucht war. Die Suche brachte uns dann in das nächstbeste Hostal "Plaza de los Pasajeros" und dort geschah dann das, was uns zumindest für die nächsten zwei Tage auf Trab halten sollte.

Während der Zimmerbesichtigung, wir hatten uns bereits für das Zimmer mit Balkon zur Plaza entschieden, war mir, als wäre da etwas abhanden gekommen. Da fehlt doch eine von den vier Taschen! Dem ratlosen und fragenden Zustand folgte schließlich Zorn. Ich lief suchend hinaus, Eva blieb bei den verbliebenen Sachen, um diese zu bewachen - vielleicht war der Dieb ja noch im Haus. Aber keine Chance, der war weg, bevor wir reagieren konnten!

Aus Zorn wurde Fassungslosigkeit. Wie kann uns das bloß passieren? Gerade uns, wo wir doch eh wissen .... In den nächsten Tagen beschäftigten uns noch Fragen „wie?“, „was wäre wenn...?“ „hätten wir...?“

Commisaría 5A

Schließlich stellten wir uns der Tatsache, dass wir bestohlen wurden und gingen zur Polizei, um das zur Anzeige zu bringen. Dort trafen wir auf äußerst gut gelaunte Beamte. Es wurde gescherzt und gelacht, dazwischen wurden die einen oder anderen Anliegen bearbeitet. Es hat zwar etwas länger gedauert, trotzdem war’s interessant, dem Treiben auf der Commisaría 5A zuzusehen.

Nachdem ich ja so leidenschaftlich und gerne fotografiere, musste also ein Ersatz her. Die Entscheidungsfindung erspare ich euch allen, allerdings kenne ich nun beinahe jedes Fotogeschäft in Buenos Aires. Die Suche führte uns auch in die Strasse der Secondhand-Kameras, in die Calle Libertad, die wir abgrasten. Leider wurden wir aber dort nicht fündig. Jetzt habe ich wieder eine Kamera und die lass ich mir nicht mehr nehmen!

Die fotografischen Ergebnisse kann man in der Ansichtssache begutachten... (Gerald Henzinger, Februar 2008)