Moderner Wahlkampf mit viel Video und Konfetti soll aus der Patsche helfen. Es ist das erste Mal in der Geschichte der spanischen Nach-Franco-Demokratie, dass sich ein Regierungschef um die Wiederwahl nach der ersten Amtszeit sorgen muss. „Gründe zum Glauben“ steht auf Plakaten mit Zapateros Konterfei, bei denen der Slogan von US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama offensichtlich Pate stand.
Z wie Zapatero
Statt der Kürzel der sozialistischen Partei PSOE wurde schnell eine neue Marke erfunden. Bei seinen Auftritten verkündet Zapatero von einem überdimensionalen roten Z, das ihm als Rednerpult dient, hinab, was er alles erreicht hat – und was er noch erreichen will. Von der Homo-Ehe ist die Rede und von sozialen Errungenschaften, wie einem Gesetz zur Gleichberechtigung der Frau, mehr Kindergeld und Steuersenkungen. Auch für seinen größten Verdienst lässt er sich immer wieder bejubeln, den Abzug der Truppen aus dem Irak, die sein Vorgänger, der Konservative José María Aznar, dort hingeschickt hat.
Die konservative PP hat die ganze Legislaturperiode eine harte Oppositionslinie verfolgt. Die Anhänger von Mariano Rajoy haben nicht vergessen, dass ihre Partei vor vier Jahren bei den Umfragen deutlich vorne lag, bis zu den Bombenanschlägen in Madrid am 11. März 2004, kurz vor der Wahl. Jetzt bricht die Wirtschaft ein, die Inflation ist so hoch wie sonst nirgends in der EU. Die Bauindustrie ist in der Krise, die Verschuldung der Privathaushalte tut ein Übriges. Rajoy legt seinen Finger genau in diese Wunden.