Hill sagte nach seiner späteren Ankunft in Südkorea, dass er eine gute Diskussion mit Kim geführt habe, bei der es um den gesamten Abrüstungsprozess und den nächsten Schritt gegangen sei. Der US-Unterhändler machte laut Yonhap deutlich, dass Washington in der Frage der Offenlegung des nordkoreanischen Atomprogramms keine Flexibilität zeigen werde. "Wir sprechen nicht darüber, die Deklarierung auseinanderzunehmen", wird Hill zitiert. Er verwies auf Medienberichte, wonach die USA bereit sein könnten, eine schrittweise Offenlegung zu akzeptieren. Damit solle angeblich der Verhandlungsprozess wieder an Fahrt gewinnen.
Sechs-Länder-Gespräche
Die sogenannten Sechs-Länder-Gespräche unter Beteiligung Süd- und Nordkoreas, der USA, Chinas, Russlands und Japans liegen derzeit wegen Unstimmigkeiten bezüglich der Offenlegung des nordkoreanischen Atomprogramms praktisch auf Eis. Pjöngjang hatte erklärt, den USA eine entsprechende Liste bereits im November vorgelegt zu haben. Die USA sehen die Abmachungen zur kompletten Enthüllung der Nuklearaktivitäten noch nicht erfüllt. Dies sollte gemäß der ursprünglichen Vereinbarungen bis Ende 2007 passiert sein.
Nordkorea erhält für die Deklarierung und die dauerhafte Stilllegung seiner Nuklearanlagen unter anderem umfangreiche Wirtschafts- und Energiehilfen. So will Südkorea in dieser Woche eine weitere Schiffsladung mit Stahl in das verarmte, stalinistisch geführte Nordkorea schicken. Die 2.800 Tonnen schweren Stahlbleche mit einem Wert von umgerechnet rund 1,6 Millionen Euro sollen am Freitag den Hafen von Pohang im Südosten Südkoreas verlassen, wie das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium am Dienstag mitteilte.
Reguläre Kraftwerke reparieren
Mit den Stahlblechen soll das rohstoffarme Nordkorea nach Angaben des Ministeriums seine regulären Kraftwerke reparieren. Südkorea hatte bereits im vergangenen Dezember eine erste Ladung mit 5.000 Tonnen Stahl in den Norden geschickt.